Neues Finanzmanagement

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Auf der Basis der Kabinettvorlage 287/05 hatte sich die Landesregierung Brandenburg die landesweite Modernisierung des Finanzmanagement zum Ziel gesetzt. Im Vordergrund des NFM stand die Einführung eines neuen Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesenverfahrens auf Basis der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware SAP und die damit verbundene Ablösung des Altsystems ProFiskal. Gleichzeitig wurden Elemente der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) und der Anlagenbuchhaltung eingeführt.

Die Landesverwaltung Brandenburg hatte bereits seit 2003 mehrere Pilotprojekte durchgeführt, in deren Verlauf eine landesweit standardisierte Doppik für Landesbetriebe und dafür geeignete Einrichtungen in Betrieb genommen wurde und für die Kernverwaltung auf eine Modernisierung und Erweiterung des bestehenden Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesens gesetzt (sog. erweiterte Kameralistik).

Zum 1. Juli 2008 nahmen im Rahmen des ersten Roll-out die brandenburgische Staatskanzlei und das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie den Produktionsbetrieb des NFM auf. Im Januar 2009 folgten die Bereiche Landtag, Justizministerium, Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie das Verfassungsgericht Brandenburg. Ende Mai 2009 wurden die Ressorts Wirtschaft und Europa, Inneres sowie Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in den Echtbetrieb überführt. Mit der Durchführung des vierten und letzten Roll-out Anfang Januar 2010 wurden schließlich das Finanz-, das Bildungs- und das Kulturministerium sowie der Landesrechnungshof produktiv gesetzt.

Die Einführung des NFM konnte somit im Januar 2010 erfolgreich landesweit abgeschlossen werden. Damit ist es gelungen, die pro Ressort physisch getrennten und administrierten Vorsysteme nunmehr durch eine zentrale Lösung abzulösen.

Um die Landesbetriebe in die Lage zu versetzen, den Betrieb ihres Rechnungswesens technisch selbstständiger, unabhängiger und im Ergebnis flexibler als bisher durchführen zu können, wurde ab März 2009 durch das Projekt der „Separation der Landesbetriebe“ die Betriebsorganisation des SAP verändert. Im Rahmen der „Richtlinie des CCC für die Steuerung eines verteilten NFM-Betriebes im Land Brandenburg“ betreiben seit Mai 2011 alle Landesbetriebe ihr Rechnungswesen selbst.

Die dauerhafte Betreuung des NFM wird vom Referat 28 – „Betrieb des SAP Rechnungswesens Neues Finanzmanagement (NFM) und SAP Lizenz-Management (Customer Center of Expertise)“ des Ministeriums der Finanzen und für Europa wahrgenommen.