Lange: Mit INTERREG-Projekten gute Beziehungen im brandenburgisch-polnischen Grenzraum ausbauen

Jahresveranstaltung des Kooperationsprogramms INTERREG V A Brandenburg-Polen / In neuer Förderperiode stehen rund 88 Millionen Euro zur Verfügung

- Erschienen am 10.11.2021 - Presemitteilung 52/2021

Potsdam – Als „finanzielles Herz“ der brandenburgisch-polnischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hat heute Brandenburgs Europaministerin Katrin Lange das Kooperationsprogramm INTERREG gewürdigt. Auf der diesmal online stattfindenden Jahresveranstaltung des Kooperationsprogramms INTERREG V A Brandenburg-Polen zogen die Beteiligten aus Brandenburg, Polen und von der Europäischen Kommission eine Bilanz der auslaufenden Förderperiode 2014 - 2020. Begünstigte der geförderten Projekte berichteten dabei über ihre Ergebnisse und den Mehrwert der umgesetzten Initiativen für die Grenzregion. Zugleich stand der Ausblick auf die anstehende Förderperiode 2021-2027 im Mittelpunkt der Online-Konferenz.

Seit dem Programmstart Mitte 2015 wurden 72 grenzüberschreitende Projekte mit einem finanziellen Umfang von rund 94 Millionen Euro für eine Förderung ausgewählt“, bilanzierte Brandenburgs Europaministerin in ihrer Eröffnungsrede. „Einige Projekte benötigen derzeit auch Verlängerungen des Durchführungszeitraumes. Denn viele Projekte konnten aufgrund der Pandemie-bedingten Beschränkungen nicht so wie geplant umgesetzt werden. Wir können vielen, aber leider nicht allen Wünschen nach großzügiger Verlängerung nachkommen, denn die Projekte müssen fristgerecht bei der Europäischen Union abgerechnet werden“, führte Lange weiter aus.

Brandenburgs Europaministerin hatte zuvor die Online-Konferenz gemeinsam mit dem Vertreter der Europäischen Kommission, Pascal Boijmans, dem Staatsekretär des polnischen Ministeriums für Europäische Fonds und Regionalpolitik, Jacek Żalek, und dem Vorstandsmitglied der Wojewodschaft Lebus, Tadeusz Jędrzejczak, eröffnet.

Zu den bereits abgeschlossenen Projekten der Förderperiode 2014 - 2020 gehörten laut Lange beispielsweise das Projekt „Grenzϋbergreifende Bildung für die Branchen Gastronomie und Lebensmittel im deutsch-polnischen Grenzgebiet“ sowie das Projekt „Im Tandem gegen die Grenzkriminalität“ – beide stellten sich und ihre Ergebnisse auf der Konferenz vor.

Dank der INTERREG-Förderung sind grenzüberschreitende Kooperationen entstanden, die eine große thematische Spannbreite abdecken und unser tägliches Leben beeinflussen, zum Beispiel in Verkehr, Tourismus, Bildung und Kultur“, fasste Brandenburgs Europaministerin in ihrer Rede zusammen. „In der neuen Förderperiode 2021 - 2027 wollen wir weiterhin deutsch-polnische Projekte fördern und damit unsere guten Beziehungen zum Nachbarn weiter ausbauen. Ich begrüße es daher sehr, dass uns die Europäische Union mit rund 88 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung dabei unterstützen wird, dieses Ziel gemeinsam mit den Menschen und Institutionen im Fördergebiet auch in Zukunft tatkräftig zu verfolgen.

Im Rahmen der Konferenz tauschten die Vertreterinnen und Vertreter programmrelevanter Institutionen ihre Erfahrungen zu realisierten Maßnahmen und ihre Erwartungen und Vorstellungen in Bezug auf das neue Programm aus. An dem Gedankenaustausch nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission, des brandenburgischen Europaministeriums, des polnischen Ministeriums für Europäische Fonds und Regionalpolitik, der Euroregionen Spree-Neiße-Bober und Pro Europa Viadrina, des Marschallamtes der Woiwodschaft Lubuskie, des Gemeinsamen Sekretariates und des für die Vorbereitung des neuen Kooperationsprogramms beauftragten Unternehmens „Infrastruktur&Umwelt“ teil.

Zur auslaufenden Förderperiode 2014-2020 stellt eine Broschüre des Brandenburger Europaministeriums beispielhaft grenzüberschreitende INTERREG- Projekte in Brandenburg und Polen vor. Die durchgehend zweisprachige Publikation mit dem Titel Barrieren reduzieren – gemeinsame Stärken nutzen / Redukować bariery – wspólnie wykorzystywać silne stronyberichtet unter anderem über einen grenzüberschreitenden Rettungsdienst, die touristische Erschließung der Zeugnisse des Johanniterordens dies- und jenseits der Grenze und die Investitionen in die Parklandschaften Branitz und Zatonie. Die Broschüre kann kostenlos auf der Internetseite des Ministeriums heruntergeladen oder auch als Print- Ausgabe kostenlos bestellt werden.

Hintergrund:

Das Kooperationsprogramm INTERREG Brandenburg-Polen unterstützt Vorhaben, die im brandenburgisch-polnischen Grenzraum umgesetzt werden. Es wird vom brandenburgischen Ministerium der Finanzen und für Europa (Verwaltungsbehörde) in Zusammenarbeit mit dem polnischen Ministerium für Fonds und Regionalpolitik (Landeskoordinator) verwaltet. Das Fördergebiet erstreckt sich auf:

  • Landkreis Märkisch-Oderland, Landkreis Oder-Spree, Landkreis Spree-Neiße und die kreisfreien Städte Frankfurt (Oder) und Cottbus und
  • auf der polnischen Seite über die gesamte Wojewodschaft Lubuskie.

Ziel des Programms ist es, grenzbedingte Nachteile zu überwinden und somit einen Beitrag zur europäischen Integration zu leisten. Seit dem Programmstart Mitte 2015 wurden 72 grenzüberschreitende Projekte mit einem finanziellen Umfang von rund 94 Millionen Euro für eine Förderung ausgewählt. Das Kooperationsprogramm für die neue Förderperiode 2021-2027 befindet sich derzeit in Erarbeitung. Eine öffentliche Konsultation des Programmentwurfs über die Programmwebseite ist für Ende des Jahres geplant. Die Förderung aus dem neuen Programm wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2022 anlaufen.

Ausführliche Informationen zu dem bisherigen Kooperationsprogramm finden Sie auf der Programmhomepage unter https://interregva-bb-pl.eu.