Beide INTERREG A-Programme mit Brandenburger Beteiligung von Brüssel genehmigt

Lange: Im neuen Jahr können sich damit Projektträger um Mittel bewer-ben

- Erschienen am 02.12.2022 - Pressemitteilung 65/2022

Potsdam – Auch in der neuen Förderperiode 2021 - 2027 wird es wieder zwei INTERREG A-Programme mit brandenburgischer Beteiligung geben, die durch das Europaministerium verwaltet und koordiniert werden: Das Kooperationsprogramm INTERREG Brandenburg-Polen mit der Wojewodschaft Lebuser Land und das Kooperationsprogramm INTERREG Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg mit der Wojewodschaft Westpommern. Wie Brandenburgs Europaministerium heute in Potsdam mitteilte, hat nun die EU-Kommission auch das zweite INTERREG-Programm mit Beteiligung des Landes Brandenburg und Polens genehmigt.

Für Projekte, die im brandenburgisch-polnischen Grenzraum mit diesem Programm umgesetzt werden, stehen somit künftig insgesamt 88,3 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung. Für dieses neue Kooperationsprogramm INTERREG Brandenburg-Polen hat die im Europaministerium ansässige Verwaltungsbehörde rechtzeitig zum Start des Programms die neue Webseite interreg-brandenburg-polska.eu erstellt. Der Start des ersten Projektaufrufs für alle Prioritäten ist für das 1. Quartal 2023 geplant. Alle Förderaufrufe (Calls) werden auf der neuen Webseite veröffentlicht werden.

Zuvor hatte die EU-Kommission bereits im September 2022 das Programm Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg mit der Wojewodschaft Westpommern mit einem Mittelvolumen von 124,5 Millionen Euro EFRE genehmigt. Das Programm wird zu Beginn des neuen Jahres mit dem Kleine Projekte Fonds und anschließend mit dem ersten Förderaufruf (Call) starten.

Die technisch klingende Nachricht, dass nun beide INTERREG- Kooperationsprogramme von Brüssel genehmigt sind, ist eine wichtige Botschaft für das Land Brandenburg, Schließlich sind die INTERREG- Kooperationsprogramme das finanzielle Herz der brandenburgisch-polnischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“, betonte Europaministerin Katrin Lange.

Damit haben die vielen Projektträger im brandenburgisch-polnischen-Verflechtungsraum nun die Gewissheit, dass sie sich zu Beginn des neuen Jahres wieder um Fördermittel aus den beiden INTERREG A-Programmen bewerben können“, erläuterte Europastaatssekretär Jobst-Hinrich Ubbelohde, der auch Beauftragter für Brandenburgisch-Polnische Beziehungen des Landes Brandenburg ist.

Die Prioritäten und spezifischen Förderziele in beiden Programmen konzentrieren sich auf grenzüberschreitende Maßnahmen in den Förderbereichen: Innovation, Klimawandel und Biodiversität, Bildung, Kultur und Tourismus als auch Zusammenarbeit der Institutionen sowie der Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern. In den beiden Programmen können unter anderem Kommunen, Hochschulen, Verbände und Unternehmen gemeinsam grenzüberschreitende Projekte umsetzen. Voraussetzung sind Projektpartner in mindestens zwei Ländern. Die Förderanträge können in einem einstufigen Antragsverfahren in den dafür explizit eingerichteten Gemeinsamen Sekretariaten – für das Mittelprogramm in Frankfurt (Oder) und für das Nordprogramm in Löcknitz – gestellt werden.

Die außergewöhnliche Situation von Nachwirkungen der COVID-19-Krise und des Ukraine-Konflikts wirkte sich leider auch auf unsere grenzüberschreitenden INTERREG-Programme aus. Erhebliche Einschränkungen des Grenzverkehrs, knappe Rohstoffe und steigende Preise haben die brandenburgischen und polnischen Projektpartner vor große Probleme in der erfolgreichen und vor allem fristgemäßen Projektumsetzung gestellt. Trotzdem ist es dank unserer stark gefestigten Beziehungen im gemeinsamen Fördergebiet gelungen, diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Wir wollen weiterhin mit deutsch-polnischen Projekten die Entwicklungschancen in der Grenzregion mit INTERREG stärken. Der INTERREG-Programmraum bildet das geografische und finanzielle Herz unserer Nachbarschaftsstrategie“, betonte Europaministerin Lange weiter.

In der Förderperiode 2014-2020 sind mit INTERREG-Mitteln in Höhe von rund 126 Millionen Euro insgesamt 62 Kooperationsprojekte mit den polnischen Partnern aus der Wojewodschaft Westpommern umgesetzt worden, davon 36 unter Beteiligung brandenburgischer Akteure. In dem Kooperationsprogramm mit der Wojewodschaft Lebuser Land wurden 72 grenzüberschreitende Projekte mit einem finanziellen Umfang von rund 94 Millionen Euro EFRE-Mittel für eine Förderung ausgewählt.

Hintergrund:

INTERREG ist ein Programm der Europäischen Union, welches auch als Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ) bezeichnet wird. Es hat das Ziel, durch grenzüberschreitende Kooperation den Zusammenhalt und das Vertrauen zwischen den europäischen Regionen und Mitgliedstaaten zu stärken und gleichzeitig die „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ in den Grenzregionen zu fördern, indem Entwicklungshemmnisse gemeinsam angegangen werden. Es ist ein eigenständiges Instrument der europäischen Strukturpolitik.

Das Kooperationsprogramm INTERREG Brandenburg-Polen (auch Mittelprogramm genannt) unterstützt Vorhaben, die im brandenburgisch-polnischen Grenzraum umgesetzt werden.

Mehr zum Programm findet man hier: interregva-bb-pl.eu.

Das Fördergebiet erstreckt sich auf:

  • Landkreis Märkisch-Oderland, Landkreis Oder-Spree, Landkreis Spree-Neiße und die kreisfreien Städte Frankfurt (Oder) und Cottbus und
  • auf der polnischen Seite über die gesamte Wojewodschaft Lebuser Land (Lubuskie).

Das Kooperationsprogramm INTERREG Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg (auch Nordprogramm genannt) unterstützt Vorhaben, die im Grenzraum Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polen umgesetzt werden.

Mehr zum Programm findet man hier: interreg5a.info/de

Das Fördergebiet erstreckt sich auf:

  • Mecklenburg-Vorpommern (Landkreise Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte),
  • Brandenburg (Landkreise Uckermark, Barnim und Märkisch Oderland) und
  • auf der polnischen Seite über die gesamte Wojewodschaft Westpommern (Zachodniopomorskie).

Zur auslaufenden Förderperiode 2014-2020 stellt eine Broschüre des Brandenburger Europaministeriums beispielhaft grenzüberschreitende INTERREG- Projekte in Brandenburg und Polen vor. Die durchgehend zweisprachige Publikation mit dem Titel „Barrieren reduzieren – gemeinsame Stärken nutzen / Redukować bariery – wspólnie wykorzystywać silne strony“ berichtet unter anderem über einen grenzüberschreitenden Rettungsdienst, die touristische Erschließung der Zeugnisse des Johanniterordens dies- und jenseits der Grenze und die Investitionen in die Parklandschaften Branitz und Zatonie. Die Broschüre kann auf der Internetseite des Ministeriums heruntergeladen oder auch als Print-Ausgabe kostenlos bestellt werden: Download der Broschüre.