Lange zum 1. September: „Gemeinsames Erinnern bleibt von großer Bedeutung für Gestaltung der Zukunft“

85. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen – Würdigung des heutigen deutsch-polnischen Verhältnisses

- Erschienen am 30.08.2024 - Presemitteilung 35/2024

Potsdam – Anlässlich des 85. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und des Beginns des Zweiten Weltkrieges in Europa am kommenden Sonntag (1. September) erklärte Europaministerin Katrin Lange heute in Potsdam:

„Es bleibt auch weiterhin von großer Bedeutung, dieses historischen Ereignisses zu gedenken, die Schrecken, die daraufhin folgten, nicht zu vergessen und die Lehren für eine gemeinsame Zukunft in Europa zu ziehen. Das gilt gerade heute, da wieder Krieg herrscht in Europa. Und es gilt insbesondere auch für das Verhältnis zu unserem großen Nachbarn Polen, das unter dem deutschen Angriff und dem nachfolgenden Besatzungsregime in ganz besonderer Weise furchtbar zu leiden hatte. Das gemeinsame Erinnern bleibt notwendig, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Das eine und das andere – es gehört zusammen.“

Zugleich erinnerte Brandenburgs Europaministerin an den erfolgten Prozess der Aussöhnung und daran, dass Deutschland, Brandenburg und Polen heute „sehr freundschaftlich miteinander verbunden sind.“ Dieser schwierige Aussöhnungsprozess sei sowohl von polnischer als auch von deutscher Seite von „noch heute bedeutsamen Wegmarken geprägt gewesen“, so Lange. Einer der ersten Schritte zur Versöhnung zwischen Deutschen und Polen war der Brief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtskollegen 1965. „Es war dann die mutige und selbstbewusste deutsche Ostpolitik Willy Brandts, die den Weg frei gemacht hat für eine völlig neue Gestaltung des Verhältnisses zwischen beiden Völkern und die Sicherung des Friedens in Europa“, sagte Lange. Brandt erhielt für diese Leistung den Friedensnobelpreis. Von großer Bedeutung für die Entwicklung des deutsch-polnischen Verhältnisses war auch der Beitrag Polens zum Fall des Eisernen Vorhangs und damit zur Deutschen Einheit. 1991 folgte dann der Abschluss des Deutsch-Polnischen Nachbarschaftsvertrags.