Speer und Schönbohm übergeben neues Kriminalwissenschaftliches Zentrum des LKA

Modernste Ausrüstung für Brandenburgs Kriminaltechniker

- Erschienen am 30.08.2007 - Pressemitteilung 38/2007

Mit einem offiziellen Festakt haben Finanzminister Rainer Speer und Innenminister Jörg Schönbohm das neu errichtete Kriminalwissenschaftliche Zentrum des Landeskriminalamtes Brandenburg (LKA) am (heutigen) Donnerstag in Eberswalde eingeweiht. Für insgesamt etwa 18,2 Millionen Euro entstanden hochmoderne Labore für die kriminaltechnische Untersuchung und wissenschaftliche Arbeitsplätze für etwa 100 Mitarbeiter. Mit gut 400 Mitarbeitern ist das LKA nach diesem zweiten Bauabschnitt nunmehr einer der größten Arbeitgeber in der Region. Bislang war die Kriminaltechnik des LKA an externen Standorten in Berlin-Johannisthal und Basdorf untergebracht. Diese Liegenschaften können jetzt wirtschaftlich verwertet bzw. an Alteigentümer zurückgegeben werden.

Innenminister Schönbohm hob hervor: „Unsere Kriminaltechnik erfüllt jetzt alle Anforderungen an ein leistungsstarkes Kriminalwissenschaftliches Zentrum. Das LKA als hochprofessionell und erfolgreich arbeitende Behörde und die gesamte Polizei des Landes erhalten damit zugleich deutlich verbesserte Möglichkeiten im Kampf gegen die Kriminalität. Nach der Arbeitsaufnahme des neuen Zentrums können jetzt zudem die Standorte Basdorf und Berlin-Johannisthal aufgelöst werden.“

Finanzminister Speer erläuterte: „Wir haben den Neubau für das Kriminalwissenschaftliche Zentrum nach nur drei Jahren Bauzeit an die künftigen Nutzer übergeben. Angesichts der aufwändigen Installation der Labore und der einzubeziehenden Altbausubstanz war dies eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Mit der Konzentration der Ermittlungsabteilungen und der Kriminaltechnik des LKA an einem Standort wird die Arbeit durch Synergieeffekte auch kostengünstiger.“

LKA-Direktor Dieter Büddefeld unterstrich die hohe Bedeutung der Kriminaltechnik für eine erfolgreiche Polizeiarbeit: „Mit ihren Untersuchungen und deren Ergebnissen schaffen die Mitarbeiter des Kriminalwissenschaftlichen Zentrums häufig erst die Möglichkeit, einen Tathergang zu rekonstruieren. Wo der Personalbeweis allein nicht ausreicht, wird der Sachbeweis entscheidend. Hier hilft die Kriminaltechnik mit ihren vielfältigen wissenschaftlichen Möglichkeiten und Methoden, die Beweiskette zu schließen. Die neue hochmoderne Ausrüstung am Standort Eberswalde schafft dafür noch bessere Voraussetzungen.“ 

Seit 1992, dem Jahr der Gründung des LKA Brandenburg, stieg die Anzahl der in der Kriminaltechnik bearbeiteten Vorgänge von rund 2000 auf fast 7.900 Vorgänge im vergangenen Jahr. Besonders deutlich werden die immer hochwertigeren Anforderungen an die Kriminaltechnik im Bereich der DNA-Analyse. Zu Beginn der kriminaltechnischen DNA-Analyse in Brandenburg im Jahre 1994 wurden gerade einmal 820 Vorgänge bearbeitet. Im vergangenen Jahr waren es bereits fast 4.900 derartige Untersuchungen. Die besondere Leistungsfähigkeit der Brandenburger Kriminaltechnik ergab auch eine bundesweite Untersuchung aus dem Jahr 2005, wonach in Brandenburg pro Sachverständigem im Bereich DNA die meisten Vorgänge bearbeitet wurden.

Speziell die DNA-Analyse ermöglicht mit ihren sich ständig weiter entwickelnden Methoden auch die Aufklärung weit zurückliegender Verbrechen. So konnten zuletzt im Sommer dieses Jahres durch eine erneute und verbesserte kriminaltechnische Spurenauswertung zwei bewaffnete Raubüberfälle auf eine Zweigstelle der Sparkasse in Meyenburg und einen Einkaufsmarkt in Neuruppin aus den frühen 90er Jahren aufgeklärt werden. In beiden Fällen hatten die Täter rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch gemacht und dabei im ersten Fall einen Zeugen tödlich und im zweiten Fall erst den Marktleiter des betroffenen Supermarktes schwer verletzt und dann auf einen zufällig am Tatort vorbeikommenden Angestellten eines Wachschutzunternehmens geschossen, der wenig später seinen Verletzungen erlag.

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Pressemitteilung: Speer und Schönbohm übergeben neues Kriminalwissenschaftliches Zentrum des LKA

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Ident-Nr
38/2007
Datum
30.08.2007