Land übergibt historisches Gebäude an Europa-Universität

Sanierung des Hauses Logenstraße 11/12 für 7,2 Millionen Euro beendet

- Erschienen am 30.04.2013 - Pressemitteilung 35/2013

Nach umfangreicher Sanierung haben am heutigen Vormittag Wissenschafts- und Forschungsministerin Sabine Kunst und Finanzminister Helmuth Markov den historischen Gebäudekomplex Logenstraße 11/12 der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) übergeben. Im Jahr 2007 hatte das Land den Gebäudekomplex – einer der bedeutendsten Bauten des Spätklassizismus in Frankfurt – gekauft und im März 2010 begonnen, diesen zu sanieren und unter hohem Aufwand für die Nutzung durch die Viadrina umzubauen. Der Gebäudekomplex Logenstraße 11/12 wird künftig als Seminar-, Büro- und Verwaltungsgebäude der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität (EUV) genutzt.

Wissenschafts- und Forschungsministerin Sabine Kunst beglückwünschte in ihrem Grußwort die Europa Universität Viadrina zu dem wunderschönen Gebäude: „Die Sanierung dieses ganz besonderen Kleinods, das ein Schmuckstück ist für die Universität und die ganze Stadt, war eine besondere Herausforderung. Die Erhaltung dieses Gebäudes nach denkmalschutzrechtlichen Maßgaben und der Ausbau für eine universitäre Nutzung im 21.Jahrhundert unter anderem nach den Anforderungen moderner Medientechnik zeigt, dass wir auf die Europa-Universität und ihre Entwicklung setzen. Sie möge aber auch Symbol sein für unsere Hochschulpolitik insgesamt: Weil wir in Brandenburg Wissenschaft und Forschung auch auf lange Sicht nicht nur erhalten, sondern stärken wollen, setzen wir bei der Hochschulfinanzierung auf Verlässlichkeit und Zukunftsfähigkeit.“

Für den Bauherren – das Brandenburger Finanzministerium – hob Finanzminister Helmuth Markov hervor, dass das Land Brandenburg mit dem Kauf und der Sanierung des Gebäudekomplexes in der Logenstraße nicht nur ein denkmalgeschütztes Gebäude zum zeitgemäßen Hochschulgebäude für die kulturwissenschaftliche Fakultät der Europa-Universität Viadrina ausgebaut, sondern gleichzeitig mit dem Erhalt des Gebäudes einen wichtigen städtebaulichen Beitrag für die Stadt Frankfurt (Oder) geleistet hat.

„Im Vergleich zu anderen Universitätsgebäuden haben wir hier bei der Sanierung einen sehr hohen Aufwand betrieben. Doch dieser war gerechtfertigt! Neben einem modernen PC-Forschungslabor entstanden Beratungs-, Mehrzweck- und vor allem Büroräume unter anderem für das wissenschaftliche Personal der kulturwissenschaftlichen Fakultät. Und es ist gelungen, den bedeutenden spätklassizistischen Bau im Herzen der Stadt wieder mit Leben zu füllen und so langfristig zu erhalten. Das nun sanierte, historische Gebäude wird für Lehre und Forschung modern genutzt. Für die Viadrina und die ganze Stadt Frankfurt ist das eine wunderbare Nachricht“, betonte Finanzminister Markov.

Sowohl Viadrina als auch die Stadt Frankfurt (Oder) werden künftig den Festsaal nutzen können, der im Rahmen der Sanierung denkmalgerecht wiederhergestellt und zugleich für eine moderne Mehrzwecknutzung hergerichtet wurde. In diesem sollen nicht nur Seminare, Konferenzen und Empfänge der Europa-Universität stattfinden, sondern der Saal wird auch für gesellschaftliche Anlässe der Stadt zur Verfügung stehen. Insgesamt kostete die umfangreiche Sanierung des Gebäudekomplexes 7,2 Millionen Euro. „Besonders freue ich mich, dass davon ein Auftragsvolumen von über sechs Millionen Euro an Planungs- und Bauunternehmen mit Firmensitz im Land Brandenburg vergeben werden konnte“, sagte Markov. Zugleich kündigte er weitere bauliche Investitionen an der Europa-Universität an. So soll auf der Liegenschaft in der Logenstraße das Hofgebäude aus DDR-Zeiten – das bei Bauarbeiten in Höhe von 1,8 Millionen Euro unter anderem bereits seine neue Fassade erhielt – im Rahmen eines zweiten Bauabschnittes zum Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum ausgebaut werden. Markov teilte mit, dass für diese Maßnahme weitere 4,15 Mllionen Euro Landes- und EU-Mittel zur Verfügung stünden.

Hintergrund:

Bei dem sanierten Gebäudekomplex Logenstraße 11/12 handelt es sich um einen Bau mit bewegter Geschichte. Der Ursprung des Gebäudes Logenstraße 12 ist im Zeitraum um 1780 zu datieren. Es wurde vor gut 160 Jahren von der Freimaurerloge „Zum aufrichtigen Herzen“ zum Versammlungshaus ausgebaut, 1815 um einen Saalanbau ergänzt und 1937 aufgestockt. Im Jahr 1935 wurde es um die Logenstraße 11 erweitert. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Gebäudekomplex provisorisches Rathaus der Stadt Frankfurt und später in der DDR über Jahrzehnte Sitz der Bezirksdirektion der Volkspolizei. Das ehemalige Logenhaus ist heute einer der bedeutendsten erhaltenen Bauten des Spätklassizismus in der Stadt Frankfurt (Oder).

 

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Ident-Nr
35/2013
Datum
30.04.2013