Brandenburg investiert in die Zukunft
116 Millionen Euro fließen 2017 in Landesbauten
- Erschienen am - PresemitteilungPotsdam – Jährliche Investitionen in den Erhalt und Neubau von Behördengebäuden bilden ein wesentliches Fundament für die Sicherung einer leistungsfähigen Verwaltung im Land Brandenburg. Energieeffizienz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf der einen Seite sowie eine Orientierung an den Nutzerbedürfnissen, Funktionalität und Kosten auf der anderen Seite stehen dabei besonders im Fokus. „Als unser zentraler Dienstleister für das Liegenschafts-, Gebäude- und Baumanagement steht uns seit nunmehr zehn Jahren mit dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ein kompetenter Partner bei diesen Themen zur Seite. Im kommenden Jahr sind für Neubauten und Sanierungen der Landesliegenschaften 116 Millionen Euro eingeplant“, erläutert Finanzminister Christian Görke. „Davon sind allein rund 30 Millionen Euro für Baumaßnahmen an Fachhochschulen und Universitäten vorgesehen“, so Görke weiter. Investiert wird ebenso in Finanzämter, Polizeiinspektionen oder Gerichtsgebäude.
Mit einem Volumen von 20,3 Millionen Euro ist die umfassende Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles des Amtsgerichts Königs Wusterhausen eines der größten laufenden Bauvorhaben des Landes. Um die dringend benötigte Nutzfläche für weitere Gerichtssäle und Büroräume zu schaffen, wird das Amtsgericht zusätzlich um einen Erweiterungsbau ergänzt. Im November dieses Jahres wurde bereits das Richtfest gefeiert. In 2017 ist der Innenausbau vorgesehen. Im Juni 2018 sollen dem Amtsgericht Königs Wusterhausen auf einer Nutzfläche von 3.481 Quadratmetern moderne Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, die den vielfältigen Ansprüchen an Sicherheit, Barrierefreiheit, Brandschutz und Energieeffizienz gerecht werden. 2.062 Quadratmeter davon entfallen auf den Erweiterungsbau. „Das Bauvorhaben in Königs Wusterhausen ist beispielhaft. Anders als in den ersten Jahren nach der Neugründung des Landes Brandenburg geht es heute weniger darum, Behördensitze komplett neu zu errichten. Das Hauptaugenmerk liegt vielmehr darauf, das Erreichte zu erhalten und zukunftsfest zu machen“, betont Christian Görke.
„Mit Erweiterungsbauten, werterhaltenden Modernisierungen, energetischen Sanierungen und auch Investitionen in Gebäude für Wissenschaft und Forschung setzt das Land 2017 wieder entscheidende Impulse für die heimische Bauwirtschaft“, führt Finanzminister Görke weiter aus. „Die Erfahrungen zeigen, dass im Schnitt rund 60 Prozent des Auftragsvolumens an regionale Firmen im Verflechtungsraum Berlin und Brandenburg vergeben werden können“, sagte Görke.
Ein Beispiel für ein Neubauvorhaben ist der sogenannte Anbau 2 an das Labor- und Werkstattgebäude der Fachhochschule Potsdam. Der Neubau für 12,6Millionen Euro ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die Fachhochschule Potsdam auf dem Campus Pappelallee/Kiepenheuerallee zu vereinen. Damit kann der derzeit noch von der Fachhochschule genutzte Standort Friedrich-Ebert-Straße in Potsdams Mitte im September 2017 aufgegeben werden. Der Anbau 2 an das Labor- und Werkstattgebäude soll bereits im Februar 2017 fertig gestellt werden. Der viergeschossige Bau wird Lehr- und Arbeitsräume für gestalterische Aufgaben und Büro- und Beratungsräume für das Lehr- und Wissenschaftspersonal, insbesondere der Studiengänge Architektur und Städtebau, Konservierung und Restaurierung sowie Kulturarbeit beherbergen.
„Zwei Besonderheiten werden den Ergänzungsbau des Finanzamtes Oranienburg am Heinrich-Grüber-Platz nach seiner Fertigstellung kennzeichnen – seine konzeptionelle Architektur in historisch sensibler Umgebung und die geprüfte Nachhaltigkeit“, charakterisiert Volker Bargfrede, kaufmännischer Geschäftsführer des BLB ein weiteres Neubauvorhaben des Landes. Für 8,8 Millionen Euro wird ein großes Landesgebäude in Passivhausbauweise und nach den strengen Nachhaltigkeitskriterien des Bundes gebaut werden. Voraussichtlich zur Jahresmitte 2017 werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Finanzamtes einziehen.
In der prosperierenden Stadt Falkensee entsteht derzeit ein gänzlich neuer Polizeistandort – einer der selteneren Fälle im Land Brandenburg. Auf einem Gelände in der Finkenkruger Straße wird für 11 Millionen Euro die neue Polizeiinspektion Havelland gebaut. Für die bisher auf verschiedene Standorte verteilte Polizei im Havelland werden so moderne Arbeitsbedingungen und eine ökonomische Verwaltungsstruktur geschaffen werden. Der neue Gebäudekomplex wird auf 1.445 Quadratmeter Platz für 113 Bedienstete bieten. Nach derzeitiger Planung soll er bis Oktober 2017 fertiggestellt sein. Hinzu kommt eine rund 330 Quadratmeter große Raumschießanlage, die unter anderem mit einer automatischen Bildwandanlage, einem Videoprojektionssystem, einer digitalen Schützenaufzeichnung sowie einer Lichteffekt- und Beschallungsanlage ausgestattet wird.
Das Gelände der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) in Eisenhüttenstadt wird in 2017 ebenfalls weiterentwickelt werden. Die Errichtung des zweiten Familienhauses mit geplanten Baukosten in Höhe von 6,2 Millionen Euro soll im Dezember 2017 fertiggestellt werden. „Von einer Wagenburg hatte sich der Architekt Christian Keller beim Entwurf seiner beiden identischen Familienhäuser auf dem Gelände inspirieren lassen. Daher gruppieren sich die Gemeinschaftsräume rund um den Lichthof der viergeschossigen Kompaktbauten. Die Wohnräume orientieren sich nach außen. Die ankommenden Familien sollen nach den Strapazen und furchtbaren Erfahrungen der oft wochen- und monatelangen Flucht Ruhe und Schutz finden“, erklärt Norbert John, technischer Geschäftsführer des BLB. Weiterhin wird die Gesamtinfrastruktur der Liegenschaft bezüglich der Straßen, Wege und Freianlagen, der Wärme- und Stromversorgung sowie der Außenbeleuchtung für 1,5 Millionen Euro verbessert werden. Geplant ist außerdem eine Spielplatzanlage in unmittelbarer Nähe der beiden Familienhäuser.