Görke und Baaske zur Unterrichtung von Flüchtlingskindern:
240 zusätzliche Lehrkräfte notwendig
- Erschienen am - PresemitteilungPotsdam – Zur Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen aus asylsuchenden- und Flüchtlingsfamilien sollen 240 zusätzliche Planstellen für Lehrkräfte geschaffen werden. Das werden Finanzminister Christian Görke und Bildungsminister Günter Baaske kommende Woche dem Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Landtages vorschlagen. Die beiden Minister wollen damit gewährleisten, dass die Flüchtlingskinder unterrichtet werden können, ohne dass der übliche Unterricht durch mögliche Personalengpässe eingeschränkt werden muss.
Der Mehrbedarf ergibt sich aus der deutlichen Zunahme der Schülerinnen und Schüler aufgrund der Flüchtlingssituation in Brandenburg. Das war zum Zeitpunkt der Haushaltsaufstellung für die Jahre 2015/16 in diesem Umfang nicht vorhersehbar.
Finanzminister Görke: „Nach meiner Überzeugung ist es eine wichtige Aufgabe für unser Land, den Flüchtlingskindern die Integration in unsere brandenburgischen Schulen zu ermöglichen, ohne dass dafür Einschränkungen an anderer Stelle vorgenommen werden müssen. Wir wollen damit die Voraussetzungen schaffen, dass auch angesichts sich erhöhender Schülerzahlen der Unterricht in hoher Qualität für alle Schülerinnen und Schüler gewährleistet werden kann. Und wir bieten damit den Kindern, die bei uns Schutz suchen, eine lebenswerte Perspektive an.“
Bildungsminister Günter Baaske: „Der erhöhte Bedarf an Lehrkräften besteht zum Teil schon seit Schuljahresbeginn. Aufgrund der aktuellen Situation gehe ich davon aus, dass der Trend der Zunahme der Schülerzahlen zumindest mittelfristig anhalten wird. Damit ist die Einstellung neuer Lehrkräfte dauerhaft gerechtfertigt. Jetzt ist entscheidend, dass wir die zusätzlichen Lehrkräfte möglichst schnell an unsere Schulen bekommen, um dort für Entlastung zu sorgen. Das wird nicht immer sofort gelingen. Rascher Spracherwerb ist entscheidend für eine gelingende Integration. Die zusätzlichen Lehrkräfte werden dazu maßgeblich beitragen. Ich danke Christian Görke, dass er meinen Antrag auf zusätzliches Personal unterstützt und hoffe, dass der zuständige Landtagsausschuss zustimmen wird.“
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Hintergrund:
Die neue Berechnung ergibt sich aus Zahlen der Schuldatenerhebung des Bildungsministeriums zu Schuljahresbeginn an allen allgemein bildenden Schulen. Demnach galten zum Stichtag 1. September etwa 4.280 Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen Schulen als „Einzugliedernde“ mit Anspruch auf besondere Förderung, insbesondere in deutscher Sprache. Das sind rund 3.150 mehr als nach der bisherigen – und für die Haushaltsaufstellung entscheidenden - Schülermodellrechnung erwartet. Die „Einzugliedernden“ kommen zum größten Teil aus Flüchtlingsfamilien. Ihr Anteil daran wird auf derzeit etwa 80 Prozent geschätzt.
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