Finanzminister Dr. Helmuth Markov fordert EU-Verbote für den Derivatehandel

Brief an den designierten EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier / Reaktion auf Weltwirtschaftsgipfel in Davos

- Erschienen am 28.01.2010 - Pressemitteilung 09/2010

Potsdam - Am heutigen Donnerstag hat sich Finanzminister Markov mit einem Brief an den designierten EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier gewandt. Barnier hat sich anlässlich seiner Präsentation vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments von den zurückhaltenden Plänen seines Amtsvorgängers Charlie McCreevy abgesetzt und eine schärfere Kontrolle und Regulierung der internationalen Finanzmärkte angekündigt. Darin unterstützt ihn Markov ausdrücklich.

Markov setzt sich insbesondere für das Verbot des außerbörslichen Handels mit hochspekulativen Verbriefungen (Derivate des zweiten und höheren Grades) und Optionen ein, die im Wesentlichen zur aktuellen Finanzkrise geführt haben.

Des Weiteren fordert Markov Barnier auf, den Handel mit Derivaten der einfachen Form (z.B. Pfandbriefen) ebenfalls nur noch über die Börsen bzw. eine zentrale Gegenpartei (Central Counterparty - CCP) zu gestatten. Das Eigengeschäft der Banken mit Wertpapieren, die weder standardisiert waren noch öffentlich kontrolliert werden konnten, sollte nach Ansicht Markovs nicht mehr gestattet sein. Denn sie sind es, die heutzutage allesamt zu den „schlechten Papieren" gezählt werden und für die die öffentliche Hand gerade stehen muss.

Schließlich unterstützt Markov die EU-weite Einführung einer Transaktionssteuer, die selbst in der minimalen Höhe von ca. 0,01 Prozent auf den Verbriefungsmarkt die notwendige Lenkungswirkung ausüben würde.

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Pressemitteilung: Finanzminister Dr. Helmuth Markov fordert EU-Verbote für den Derivatehandel

Brief an den designierten EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier

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Ident-Nr
09/2010
Datum
28.01.2010