Glockenwagen für Friedenstreck nach Israel eingeweiht

Potsdam – Fast 5.000 Kilometer durch Europa und den Mittelmeerraum mit einer Pferdekutsche zurücklegen und dabei für Völkerverständigung und Frieden werben. Das ist das ambitionierte Vorhaben des Vereins Friedensglocke e.V. aus Bad Belzig. Im Jahr 2025, zum 80. Jahrestag von Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus will der Verein mit einem Friedenstreck von Deutschland nach Jerusalem ziehen. Die rund 4.600 Kilometer lange Tour des Vereins versteht sich als Friedensmission. Der Glockenwagen, der dabei eine zum Teil aus Militärschrott gegossene Friedensglocke nach Israel transportieren soll, ist am heutigen Mittwoch zwischen dem Landtag des Landes Brandenburg und der Potsdamer Nikolaikirche eingeweiht worden.

Möglich machte die 15.000 Euro teure Anschaffung des Glockenwagens eine Förderung des Finanz- und Europaministeriums in Höhe von 13.500 Euro. Bei der Förderung handelt es sich um Lottomittel des Ministeriums. „Dies ist aber sicherlich nur ein kleiner Beitrag im Vergleich zu der überwältigenden Unterstützung, die Sie von vielen Spendern und ehrenamtlich Engagierten erhalten“, sagte Finanz- und Europaministerin Katrin Lange bei der Einweihung des Glockenwagens an den evangelischen Pfarrer Helmut Kautz vom Verein Friedensglocke e.V. gerichtet. Sie nannte das Vorhaben des Friedenstrecks bis nach Israel eine „logistische Mammutaufgabe“. Lange: „Mit dem Friedenstreck werden Sie eine von uns allen unterstützte Botschaft in die Welt tragen: den Wunsch nach Frieden. Uns allen haben die letzten Monate gezeigt, wie brüchig dieses kostbare Gut sein kann.“

Schirmherren für den Glockenwagen sind Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und der Generalsuperintendent des Sprengels Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Kristóf Bálint.

Der Verein Friedensglocke e.V. führt seit mehreren Jahren so genannte Friedenstrecks durch Deutschland und Europa durch. Dabei werden teilweise aus Kriegsschrott gegossene Glocken öffentlichkeitswirksam durch Pferdegespanne zum jeweiligen Zielort transportiert. Ziele des Vereins sind unter anderem die Förderung von Toleranz und die Völkerverständigung. Mit den Fahrten wirbt der Verein zudem für Aussöhnung und den friedlichen Umgang der Völker und Menschen miteinander. Im Rahmen der Aufenthalte entlang der Reiseroute kommt es zu Begegnungen, Veranstaltungen und zum gedanklichen und kulturellen Austausch.