Erster deutsch-polnischer Europäischer Verbund für die territoriale Zusammenarbeit gegründet
Geopark Muskauer Faltenbogen erhält somit grenzüberschreitende Trägerstruktur
- Erschienen am - PresemitteilungPotsdam – Mit der Veröffentlichung der entsprechenden Gründungsdokumente im Amtsblatt für Brandenburg erhält der Geopark Muskauer Faltenbogen jetzt eine grenzüberschreitende Trägerstruktur. Der neugeschaffene Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit, kurz EVTZ, soll die grenzüberschreitenden Trägerstrukturen verbessern und das Management des Geoparks vereinheitlichen. Dies hatte die UNESCO-Kommission angeregt, die im Jahr 2011 dem 580 Quadratkilometer großen Geopark den UNESCO-Status verliehen hatte. Der Muskauer Faltenbogen ist eine der geologisch bedeutendsten Landschaften in Europa. Er erstreckt sich über die Bundesländer Brandenburg und Sachsen sowie die brandenburgische Partnerwojewodschaft Lubuskie (Lebuser Land) in Polen. Hier finden sich auch die 13 Partner, die zusammen den Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit gegründet haben.
Brandenburgs Ministerpräsident und Beauftragter der Bundesregierung für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Polen, Dietmar Woidke, hob hervor: „Die Gründung des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit an der deutsch-polnischen Grenze ist ein großer Erfolg. Es ist ein vorbildhaftes Beispiel, wie die Grenzregion institutionell stärker zusammenwachsen kann. Zahlreiche kommunale und zivilgesellschaftliche Akteure aus den drei Regionen haben in den letzten Jahren engagiert zusammengearbeitet und den Geopark Muskauer Faltenbogen kontinuierlich weiterentwickelt – auch mit Hilfe der Förderung aus dem Sofortprogramm Lausitz. Ich bin sicher, dass der Geopark in den kommenden Jahren noch mehr Interessierte in die Region locken wird.“
„Die Gründung des ersten deutsch-polnischen Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit ist ein echter Erfolg. Damit tragen unsere langjährigen gemeinsamen Anstrengungen mit unserer Partnerwojewodschaft Lubuskie sowie dem Land Sachsen zu einer grenzüberschreitenden Trägerstruktur endlich Früchte“, sagte Europaministerin Katrin Lange zur Gründung des EVTZ mbH Geopark Muskauer Faltenbogen. Erst am 15. Juni 2021 habe das brandenburgische Kabinett die Nachbarschaftsstrategie Brandenburg-Polen beschlossen, in der die Unterstützung der „Gründung von EVTZ mit brandenburgisch-polnischer Beteiligung“ festgeschrieben steht.
Die Neuaufstellung des UNESCO-Geoparks Muskauer Faltenbogen wurde über die Jahre 2019–2021 hinweg durch die Bundesregierung mit 1,2 Millionen Euro im Rahmen des Sofortprogramms „Kohle“ zur Unterstützung des Strukturwandels in Braunkohlegebieten gefördert. Außerdem wird das grenzüberschreitende, deutsch-polnische Projekt „UNESCO Geopark Muskauer Faltenbogen – Gemeinsames Erbe im deutsch-polnischen Grenzraum“ im Zeitraum von 2017–2021 mit rund 1,6 Millionen Euro aus dem Kooperationsprogramm INTERREG Brandenburg-Polen 2014–2020 unterstützt. Ferner ist geplant, dass der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit vom Land Brandenburg mit einer Zuwendung von jährlich 75.000 Euro unterstützt wird.
Sitz des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit Geopark Muskauer Faltenbogen ist Klein-Kölzig in Brandenburg (Spree-Neiße).
Hintergrund:
Zur grenzüberschreitenden Trägerstruktur des neugeschaffenen Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit Geopark Muskauer Faltenbogen zählen dreizehn Mitglieder: die Gemeinden Neiße-Malxetal und Felixsee sowie der Landkreis Spree-Neiße aus Brandenburg; die Gemeinde Gablenz, die Stadt Weißwasser sowie der Landkreis Görlitz aus dem Freistaat Sachsen; die Gemeinden Brody, Łęknica, Przewóz, Trzebiel, Tuplice und Żary sowie die Wojewodschaft Lubuskie aus Polen.