Wechsel an der Spitze des Finanzamtes Oranienburg

Finanzstaatssekretärin Trochowski führt neuen Leiter Michael Fehlauer offiziell ins Amt ein/ Peter Neiß in Ruhestand verabschiedet

- Erschienen am 24.11.2015 - Presemitteilung 135/2015

Oranienburg – Stabswechsel an der Spitze des Oranienburger Finanzamtes: Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski hat heute Peter Neiß nach mehr als 22 Jahren an der Spitze des Finanzamtes in den Ruhestand verabschiedet. Zugleich begrüßte die Staatssekretärin Michael Fehlauer offiziell als neuen Vorsteher im Finanzamt Oranienburg.

Das Finanzamt ist mit seinen 330 Beschäftigten für die steuerlichen Angelegenheiten des gesamten Landkreises Oberhavel zuständig. Darüber hinaus ist die Behörde zusammen mit dem Finanzamt Cottbus bundesweit zuständig für die Umsatzbesteuerung von in Deutschland tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern aus Polen und Slowenien sowie für die Ertragsbesteuerung von polnischen und slowenischen Bauunternehmen und deren Beschäftigten.

Auf diese Besonderheit ging auch Brandenburgs Finanzstaatssekretärin in ihrer Rede zu dem Führungswechsel ein. An Peter Neiß gerichtet hob sie hervor: „Sie haben persönlich in Polen für dieses damals neue Besteuerungssystem geworben und vor Polnischen Unternehmensverbänden und Polnischen Steuerberatern erläutert. Damit haben Sie wichtige Impulse für die Akzeptanz dieser schwierigen Materie gesetzt.“

Zudem blickte die Staatssekretärin auf die Anfänge der Finanzämter des Landes zurück, die noch vor der Wiedergründung des Landes Brandenburg zum 1. Juli 1990 die Arbeit aufnahmen. Sie erinnerte daran, dass die Beschäftigten der Abteilungen Finanzen/ Preise der Räte der Kreise 1990 die Kernmannschaft der neu aufzubauenden Finanzämter stellten, unterstützt von Kolleginnen und Kollegen aus Nordrhein-Westfalen. „Sie, Herr Neiß, sind einer dieser Aufbauhelfer, der nicht nur die üblichen sechs Monate geblieben ist, sondern mehr als die Hälfte seines Berufslebens dem Land Brandenburg gewidmet hat“, so Trochowski. Zuvor hatte Neiß schon umfangreiche Erfahrungen in der Steuerverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen gesammelt. Nach dem Wechsel in die Finanzverwaltung des Landes Brandenburg im Dezember 1990 war er zunächst im damaligen Finanzamt Neuruppin als Vorsteher tätig. Zum 25.08.1993 ging er zum Finanzamt Oranienburg, dem er anschließend mehr als 22 Jahre vorstand.

„In Ihrer langjährigen Tätigkeit als Vorsteher haben Sie einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau und zur Entwicklung der Steuerverwaltung des Landes Brandenburg geleistet“, sagte sie an Neiß gerichtet. Dabei sei es ihm gelungen, angesichts des besonderen geschichtlichen Hintergrunds der Liegenschaft des Finanzamtes Oranienburg sensibel das Miteinander von Gedenkstätte und Finanzamt einvernehmlich zu regeln. Seit 1992 sind ein Hauptteil des Finanzamtes Oranienburg und die Stiftung „Brandenburgische Gedenkstätten“ gemeinsam in dem sogenannten T-Gebäude, dem ehemaligen Sitz der Inspektion der Konzentrationslager, einer Dienststelle der SS, untergebracht. Sie sei sich sicher, so Trochowski, dass auch der neue Vorsteher dieses außergewöhnliche Verhältnis sensibel fortsetzen werde.

Anders als Neiß blickt Michael Fehlauer nicht auf eine klassische Laufbahn in der Finanzverwaltung zurück, sondern auf eine lange Verwaltungs-Karriere mit unterschiedlichen Stationen. „Ihre Vita steht für die Eigenschaften, die der moderne öffentliche Dienst insbesondere von seinen Führungskräften erwartet, nämlich Flexibilität und Engagement“, sagte Trochowski an Fehlauer gerichtet.

Nachdem Michael Fehlauer von 1991 bis 1995 in der Kreisverwaltung Bernau beziehungsweise Barnim tätig war, wechselte er anschließend nach Cottbus, wo er im Oberbergamt des Landes Brandenburg die Abteilung Zentrale Aufgaben leitete. Nach der vierjährigen Tätigkeit wechselte er zum Ministerium für Wirtschaft in Potsdam. Hier war er sieben Jahre zuerst Referent, dann Referatsleiter, zunächst für Personalangelegenheiten und später für Gewerbliche Investitions- und Infrastrukturförderung. Neben diesen Leitungsaufgaben erwarb er einen Abschluss als Betriebswirt (VWA) und die Qualifikation eines Fachanwalts für Arbeitsrecht. 2007 übernahm er die Leitung des Referats für Personal, Aus- und Fortbildung im Ministerium der Finanzen, das er sieben Jahre lang erfolgreich leitete und das ihn in vielerlei Hinsicht mit den Finanzämtern des Landes in Berührung brachte.

Die Staatssekretärin betonte, dass mit Fehlauer ein sehr erfahrener Mitarbeiter die Leitung des Oranienburger Finanzamtes übernommen hat. Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Trochowski sagte zum neuen Vorsteher: „Sie können jetzt all das umsetzen, was Sie aus einer höheren Ebene in den letzten Jahren im Finanzministerium mit beeinflusst haben.“

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Hintergrund:

Derzeit ist das Finanzamt im sogenannten T-Gebäude am Heinrich-Grüber-Platz und in drei weiteren Anmietungen im Stadtgebiet untergebracht. Mit einem Neubau wird die Behörde am Heinrich-Grüber-Platz an einem Standort vereint. Der Neubau soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 fertig gestellt sein, er entsteht an der östlichen Kopfseite des Bestandgebäudes, das neben dem Finanzamt von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten genutzt wird. Das Gebäude war ab 1938 Sitz der Inspektion der Konzentrationslager, einer Dienststelle der SS. In der Nachbarschaft befinden sich die baulichen Anlagen des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen und des SS-Truppenlagers.

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Ident-Nr
135/2015
Datum
24.11.2015