Tag der Architektur am 28. Juni

Schneider und Görke rufen zu Besichtigungen auf

- Erschienen am 24.06.2015 - Presemitteilung 65/2015

Potsdam –  Bauministerin Kathrin Schneider und der für Landesbauten zuständige Finanzminister Christian Görke rufen dazu auf, am kommenden Sonntag (28. Juni 2015) die Gelegenheit zu nutzen und interessante Bauprojekte zu besichtigen. Der bundesweit veranstaltete Tag der Architektur lädt ein, sich über gute Architektur zu informieren und mit Baukultur auseinander zu setzen

Eine Bewertungsgruppe der Brandenburgischen Architektenkammer hatte unter den eingegangenen Anträgen die besten und interessantesten Objekte ausgewählt. An diesem Tag können landesweit 42 Gebäude und Anlagen unter fachkundiger Führung der jeweiligen Architektinnen und Architekten besichtigt, begangen und kennengelernt werden. Nähere Informationen finden sich unter www.ak-brandenburg.de oder www.tag-der-architektur.de. Für Smartphones steht im Übrigen eine App zum Herunterladen bereit.

Bauministerin Kathrin Schneider und Finanzminister Christian Görke sind von der Qualität der diesjährigen Objektauswahl überzeugt: „Die Verschiedenheit der Bauten, die am Tag der Architektur zu sehen sind, beweist: Gute Architektur, aber auch Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind bei allen Bauaufgaben machbar: Diese guten Beispiele sollen für eine bessere Baukultur Werbung machen und Nachahmer finden.“ Wie jedes Jahr gehören auch diesmal interessante Landesbauvorhaben und durch das Land geförderte Projekte zu den ausgewählten Objekten.

Bauministerin Kathrin Schneider betont: „Gutes Bauen macht eine Stadt, eine Gemeinde und letztlich auch unser Land unverwechselbar und liebenswert. Gerade auch im Wettbewerb mit anderen Regionen ist die hohe Qualität des Bauens wichtig für den Zuzug von Menschen und die Wirtschaftsansiedlung. Gute Baukultur ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Planern, Gemeinden und Bauherren. Sie alle tragen gemeinsam eine hohe Verantwortung. Wo mit Sorgfalt auf ein gutes Planungsverfahren geachtet wird, entsteht im Ergebnis fast immer eine hohe Qualität.“

Der Tag der Architektur verspricht eine erlebnisreiche Begegnung mit moderner Architektur. Aus der Vielzahl der Bauten, die am Tag der Architektur den Besucherinnen und Besuchern offen stehen, sei hier ein Staatshochbauvorhaben beispielhaft genannt.

Nicht ohne Stolz wird vom Finanzminister Christian Görke als Bauherr und dem Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) als ausführender Landesbetrieb der erst kürzlich an den Nutzer übergebene Neubau des Instituts- und Lehrgebäudes der Universität Potsdam auf dem Campus in Golm vorgestellt. Dieses vom Architekten Haie-Jann Krause entworfene Gebäude dient der Unterbringung des zum Wintersemester 2013/2014 in der Universität Potsdam eingeführten Studiengangs „Inklusionspädagogik“. Das dreigeschossige Gebäude mit rund 1.050 Quadratmeter Nutzfläche entstand in modularer Bauweise und umfasst verschiedene Seminarräume, Labore und weitere öffentliche Funktionsbereiche. Minister Görke hebt hervor, dass dies nicht nur ein modernes Hochschulgebäude, sondern auch ein überzeugendes Beispiel für ein barrierefreies Gebäude sei, in das vom Land über fünf Millionen Euro investiert werden. Das Gebäude ist so errichtet worden, dass es von Menschen mit Behinderungen ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar ist. In Abstimmung mit dem Nutzer wurden neben einer schwellenfreien Erschließung des Gebäudes taktile und visuelle Wegführungen in den Haupterschließungsflächen, in wichtigen öffentlichen Bereichen eine Kennzeichnung mit Brailleschrift sowie eine akustische Unterstützung in den Lehrbereichen und Seminarräumen für Personen mit Hörbehinderung umgesetzt.

Bauministerin Kathrin Schneider betont die Bedeutung guter Architektur für die Entwicklung der Innenstädte und hebt als Beispiel das ehemalige Georgenhospital aus Frankfurt (Oder) hervor. Das Gebäude, ein lange vom Abbruch bedrohter denkmalgeschützter Barockbau, konnte mit Hilfe der Städtebauförderung instandgesetzt und für die neue Nutzung als Begegnungsstätte für Studierende hergerichtet werden. Dabei wurden sowohl die konstruktiven Grundstrukturen als auch das Gebäudeäußere behutsam erneuert. Heute beherbergt das Gebäude 27 Wohnheimplätze für Studierende aus dem Ausland. Bei der Finanzierung trugen die Landesunterstützung über die MIL - Förderprogramme Stadtumbau und Nachhaltige Stadtentwicklung einen wesentlichen Anteil. Insgesamt wurden 2,7 Millionen Euro öffentliche Zuschüsse einschließlich kommunaler Eigenanteile eingesetzt sowie zusätzlich ein Darlehen aus dem MIL - Stadtentwicklungsfonds in Höhe von 400.000 Euro gewährt. Ministerin Schneider: „Das sanierte Gebäude ist ein wichtiger Grundbaustein für die weitere Entwicklung der Lebuser Vorstadt.“

Beide Minister loben die Vielfalt der Bauherrschaft beim diesjährigen Tag der Architektur. Es sind kommunale und andere öffentliche Bauherren mit teilweise spektakulären Bauten vertreten. Aber auch viele private Bauherren zeigen am Tag der Architektur, dass modernes Wohnen nichts mit Fertighausbau „von der Stange“ zu tun haben muss. Altbausanierung kann aus vermeintlichen „Problemobjekten“ herausragende Wohnadressen machen, wie die Beispiele aus Wittenberge (Mehrfamilienhäuser in der Johannes-Runge-Str.) und modern umgebaute Siedlerhäuser aus dem kleinen Ort Schwerin (Dahme-Spreewald), aus Neuenhagen (Märkisch Oderland) und aus Kleinmachnow zeigen. Neue Wohnhäuser zeigen, was konstruktiv und gestalterisch möglich ist, so in Wandlitz und in Falkensee. Als Bauherren kommen Unternehmen hinzu, die in guter Architektur einen Beitrag zum Unternehmensprofil und einen verantwortungsvollen Beitrag für die lokale Baukultur sehen, so die Stadtwerke in Brandenburg an der Havel mit ihrem neuen Verwaltungsbau.

Baukultur schließt das Planen, Bauen, Sanieren und Instandhalten sowie Gestaltung und Nachhaltigkeit gleichermaßen ein. Das Dreieck Bauherrschaft, Planer und ausführende Bauwirtschaft hat hier eine gemeinsame Verpflichtung. Nur wenn Arbeits- und Verantwortungsteilung gelingen und die richtigen Planungsverfahren gewählt werden, kann Baukultur als interdisziplinäres Werk entstehen.

Görke und Schneider loben die Bauherren für Ihre Bereitschaft, ihre Häuser für einen Tag für interessierte Gäste zu öffnen und dankten der Brandenburgischen Architektenkammer für die Vorbereitung und Durchführung des Tags der Architektur.

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Ident-Nr
65/2015
Datum
24.06.2015