Zeitzeugengespräch zum 70. Jahrestag der Befreiung: „Kindheit im Holocaust“
Staatssekretärin Daniela Trochowski eröffnet Workshop an der Fachhochschule der Finanzen in Königs Wusterhausen
- Erschienen am - PresemitteilungKönigs Wusterhausen – Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen organisiert der Verein "Kulturlandschaft Dahme-Spreewald e.V." im Zeitraum vom 22. bis zum 27. April mehrere Zeitzeugengespräche in Zeuthen, Wildau und Königs Wusterhausen. Am heutigen Freitag hat Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Königs Wusterhausen einen Workshop an der Fachhochschule für Finanzen eröffnet, bei welchem sich Studentinnen und Studenten zusammen mit Überlebenden dem Thema „Kindheit im Holocaust“ nähern und der Frage nachgehen wollen, wie es gelingt, sich nach diesen Ereignissen ein neues Leben aufzubauen.
Die Staatssekretärin betonte aus Anlass der Veranstaltung die aktuelle Bedeutung des Gedenkens an die Opfer des Hitlerfaschismus, an das Ausmaß der Verbrechen und der Unmenschlichkeit, die vor 70 Jahren durch die Befreiung beendet werden konnten. Sie sagte: „Die ständige Auseinandersetzung mit dem damals Geschehenen ist deshalb so wichtig, weil Verfolgung und Unterdrückung von Menschen aufgrund bestimmter Religionsausübungen, aufgrund anderer Meinungen, aufgrund der Zugehörigkeit zu bestimmten Ethnien, selbst aufgrund sexueller Orientierung noch immer auf der Tagesordnung stehen und Grund für Folter, militante Auseinandersetzungen, für Kriege sind. Weil wir, die wir in einem bisher friedlichen Europa leben, die ganz besondere Verantwortung haben und dafür kämpfen müssen, dass das Geschehene sich nie wieder wiederholt und Menschen, die heute verfolgt und mit dem Tode bedroht werden, in Europa Zuflucht finden. Und schließlich weil Rechtsextremismus in unserem Land zu einem drängenden Problem geworden ist. Die Zahl neonazistischer Straftaten ist erschreckend hoch und genauso erschreckend ist es, dass rechtsextreme Auffassungen sich in der Mitte unserer Gesellschaft wieder etablieren. Es gehört zu unserer Verantwortung und Schuldigkeit als Deutsche die Erinnerung an diese unvergleichlichen Verbrechen dauerhaft wachzuhalten.“
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