Wissenschaftliche Zusammenarbeit als Brücke der Verständigung nutzen

Land Brandenburg präsentiert sich als Wissenschafts- und Forschungsstandort

- Erschienen am 23.11.2017 - Presemitteilung 88/2017

Potsdam/Moskau - Das Land Brandenburg präsentiert sich derzeit in Moskau als Wissenschafts- und Forschungsstandort während der „Geoscience Days“ in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Helmholtz-Zentrum – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ). Als Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltungsreihe fand heute ein Symposium zur Deutsch-Russischen Kooperation in der Erdsystemforschung (Beginn 19 Uhr) statt. Ziel ist es, die Zusammenarbeit auf diesem Forschungsgebiet zu würdigen, sich über neue Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen und vor allem die Wissenschaftsregion Brandenburg in Russland vorzustellen. 

Während des Symposiums in der deutschen Botschaft in Moskau würdigte der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Finanzminister Christian Görke, die Bedeutung des akademischen Austausches zwischen Russland und Deutschland. Er sagte: „Heute sind die wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zu tragenden Brücken der Verständigung geworden – gerade in politisch schwierigen Zeiten.“ Bei dem Symposium waren neben der Gesandten der deutschen Botschaft Moskau, Beate Grzeski, auch der Vizeminister für Wissenschaft und Bildung der Russischen Föderation, Grigorij Trubnikov sowie Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft zu Gast.

Görke: „Wir sind davon überzeugt: Wissenschaft braucht den internationalen Austausch, den Dialog und immer wieder neuen Input. Deshalb engagieren wir uns für diesen Austausch über alle Hindernisse hinweg. Und vielleicht trägt die Wissenschaft ja auch dazu bei, politisch neue Brücken zu bauen.“

Brandenburg biete dafür hervorragende Möglichkeiten unterstrich der Minister und verwies auf die historische Chance, die das Land genutzt hat: „Die Brandenburger Wissenschaftslandschaft ist nach der politischen Wende in der Bundesrepublik ab 1991 neu entstanden. Heute bietet sie deshalb eine moderne Infrastruktur, mit neuen Instrumenten zur Finanzierung und zahlreichen interessanten Standorten, die Lehre und Forschung mit dem Gedanken der Innovation verbinden. Insgesamt 35 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und acht staatliche Hochschulen sind in unserem Land Brandenburg angesiedelt. Die Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die sich in unserer Region mit der Erdsystemforschung beschäftigen, bieten dabei eine exzellente Plattform für die internationale Zusammenarbeit.“

Neben einer ausgezeichneten Forschungsinfrastruktur und hervorragenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützt ein Welcome Center ausländische Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, das gemeinsam vom GFZ und der Universität Potsdam betrieben wird.

Görke: „Wir bieten einer Generation junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die große Chance, grenzüberschreitend und themenübergreifend zu arbeiten. Dabei ist es unser Anliegen, auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten.“
Die fachliche Veranstaltung am 24. November, der zweite Teil der „Geoscience Days“, soll jungen russischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Gelegenheit zum Austausch bieten und das Interesse an einem Forschungsaufenthalt in Deutschland wecken. Dafür stellen deutsche und russische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aktuelle gemeinsame Forschungsprojekte vor. Darüber hinaus berichten junge Nachwuchswissenschaftler aus Russland, gewissermaßen als „Botschafter“, über ihre Erfahrungen in Potsdam. Vertreter deutscher und russischer Forschungsförderorganisationen stellen Förder- und Stipendienprogramme für Forschungsaufenthalte in Deutschland und Russland vor.


Hintergrund
GFZ
Das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, ist das nationale Forschungszentrum für Geowissenschaften in Deutschland. Es befindet sich im Wissenschaftspark Albert Einstein auf dem Potsdamer Telegrafenberg. Das GFZ wurde 1992 als eine von drei neuen Großforschungseinrichtungen in der damaligen „Arbeitsgemeinschaft der Großforschungseinrichtungen“ gegründet. Es steht in einer traditionsreichen Nachfolge von Forschungsinstituten, die sich seit Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Telegrafenberg befinden und den Ruf Potsdams als exzellenten geowissenschaftlichen Standort begründeten, so unter anderem das Zentralinstitut für Physik der Erde (ZIPE), ein Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR, das Forschungen in der Geophysik und der Höheren Geodäsie vereinigte.
Derzeit arbeiten am GFZ ca. 1300 Mitarbeiter. Die Forschungseinrichtung hat intensive Kooperationen mit anderen geowissenschaftlichen Institutionen weltweit und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Träger ist zu 90 Prozent das Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
In dem 2016 durchgeführten Ideenwettbewerb „Internationales Forschungsmarketing“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft war das GFZ erfolgreich und wurde in diesem Jahr als einer von drei Hauptpreisträgern ausgezeichnet. Kernaktivitäten des Konzeptes sind unter anderem gemeinsame Veranstaltungen mit den deutschen Botschaften in den Zielländern. Darüber hinaus gibt es einen speziellen Fonds, um unbürokratisch und spontan Kurzaufenthalte junger ausländischer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu finanzieren, um beispielsweise gemeinsame Forschungsprojekte vorzubereiten.

„Geoscience Days“
Die ersten Veranstaltungen dieser Reihe fanden im Mai 2017 an der Deutschen Botschaft in Muscat/Oman und im September 2017 an der Französischen Botschaft in Berlin statt.

AWI
Neben dem GFZ ist auf dem Wissenschaftscampus auf dem Telegrafenberg auch eine Außenstelle des Alfred-Wegener-Instituts AWI angesiedelt. Es gehört ebenfalls der Helmholtz-Gemeinschaft und ist heute einer der wichtigsten europäischen Partner für die russische Arktis- und Antarktisforschung.

Download:

Abbinder

Ident-Nr
88/2017
Datum
23.11.2017