Freibad Waldfrieden in Bernau nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnet
Dank Erbbaupachtvertrag investierte Land 3,25 Millionen Euro, Stadt gab weitere 650.000 Euro dazu
- Erschienen am - PresemitteilungBernau – Bei sommerlichen Temperaturen hat Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski heute Mittag das Freibad Waldfrieden in Bernau wiedereröffnet. Innerhalb eines Jahres hat das Land das Freibad – das zum historischen Bauhaus-Komplex gehört – umfangreich sanieren, ausbauen und in der Fläche erweitern lassen. Herzstück des Bades sind das neue Schwimmer- und Sprungbecken mit einer Länge von 50 Metern und wettkampftauglichen fünf Bahnen sowie ein 17 Meter langes Lehrschwimmbecken, das an alter Stelle komplett neu gebaut wurde. Gänzlich neu ist beispielsweise eine Beachvolleyball-Anlage. Insgesamt verdoppelte sich die nutzbare Grundstücksgröße von knapp 4.000 auf mehr als 8.000 Quadratmeter. Die Erneuerungskur kostete 3,9 Millionen Euro, wovon das Land Brandenburg 3,25 Millionen und die Stadt Bernau 650.000 Euro beitrugen.
Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Trochowski gestand in ihrem Grußwort, dass für Brandenburgs Finanzministerium eine Freibaderöffnung ein angenehmer, aber seltener Termin sei. Selten, da Freibäder allgemein zu den freiwilligen Aufgaben der Kommunen gehören. Die Verantwortung für die bauliche Instandhaltung des Freibades fiel dem Land zu, da es vor zwei Jahrzehnten in dem Bauhaus-Ensemble die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung dauerhaft unterbringen wollte und einen Erbbaurechtsvertrag über 60 Jahre mit der Stadt Bernau schloss. Die Fachhochschule gibt es seit 1998 nicht mehr, im Erbbaurechtsvertrag verpflichtete sich das Land aber, das zum Bauhaus-Komplex gehörende Freibad in einem guten baulichen Zustand zu halten und erforderliche Reparaturen und Erneuerungen auf eigene Kosten vorzunehmen. „Wir stehen als Land zu dieser Vereinbarung. Sie ist aus heutiger Sicht sicher ungewöhnlich, für die Stadt Bernau und alle zukünftigen Besucherinnen und Besucher des Freibades auf jeden Fall ein Glücksfall“, sagte die Staatssekretärin mit Blick auf die umfangreiche Sanierung. So verfügt das Freibad nun über ein überragendes Freidach des Beckens, welches mit Solarabsorbern rasch warmes Badewasser nach einer Schlechtwetterperiode erzeugen kann.
Die amtierende Bürgermeisterin der Stadt Bernau, Michaela Waigand, sagte: „Das frisch sanierte Freibad Waldfrieden ist ein wahres Schmuckstück geworden und harmoniert hervorragend mit dem benachbarten Bauhaus-Denkmal Bundesschule Bernau. Es ist dabei aber kein Museumsstück: Viele Bernauer haben an dieser Stätte schon Schwimmen gelernt und wir freuen uns, dass diese Tradition ab heute wieder aufgenommen werden kann. Das Land Brandenburg hat mit 3,25 Millionen Euro mehr als 80 Prozent der Investitionskosten übernommen, worüber wir sehr dankbar sind. Wir freuen uns auf viele Besucher.“
Im Auftrag des Landes hat der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) die Sanierung und Erweiterung des Bades in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden und den Naturschützern realisiert. Norbert John, der Technische Geschäftsführung des BLB, betonte bei der Wiedereröffnung, dass die besondere Herausforderung die gestalterische Anbindung an den historisch gewachsenen Bauhaus-Komplex von Lehr- und Verwaltungsgebäuden der ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) war. „Diese Verbindung zu erhalten und zu stärken ist uns mit einem behutsamen und fein abgestimmten Sanierungskonzept gelungen. Als Bestandteil des Bauhaus-Ensembles ist bewusst kein klassisches Spaßbad entstanden. Vielmehr ist die Anlage geprägt von einer hohen Funktionalität und gestalterischer Zurückhaltung. Die Nutzung als Sport- und Erholungsraum stand bei der Neukonzeption im Vordergrund. Mit moderner ressourcenschonender Technik haben wir das Bad fit für die Zukunft gemacht“, unterstrich Norbert John.
***
Hintergrund: Das Freibad Waldfrieden in Bernau:
Der Bauhaus-Komplex von Lehr- und Verwaltungsgebäuden der ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) wurde von den bekannten Bauhaus-Architekten Hannes Meyer und Hans Wittwer entworfen, zwischen 1928 und 1930 erbaut und steht seit 1977 unter Denkmalschutz.
Bei der Sanierung und dem Ausbau des Freibades wurde(n):
- das Schwimmer- / und Springerbecken mit einer Länge von 50 Metern und einer Breite von 20 Metern erneuert,
- ein zusätzliches Nichtschwimmerbecken errichtet,
- die nutzbare Grundstücksgröße von 3.950 auf 8.115 Quadratmeter vergrößert,
- eine Neuordnung der Funktionen „Eingang – Sanitär/ Umkleiden – Becken – Liegewiesen“ ermöglicht,
- das Dach komplett mit Solarabsorbern zur Badewassererwärmung belegt, wodurch eine rasche Badewassererwärmung nach einer Schlechtwetterperiode möglich ist und
- in dem verbleibenden Freiraum Liegewiesen und ein neuer Beachvolleyballplatz angelegt.
Download: