Brandenburg gedenkt der Opfer des national-sozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma

Anlässlich des vor 71 Jahren von Himmler unterzeichneten sogenannten „Ausch-witz-Erlasses“, der die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau anordnete, nimmt der Stellvertretende Ministerpräsident Dr. Helmuth Markov an Gedenkveranstaltung in Sachsenhausen teil

- Erschienen am 20.12.2013 - Presemitteilung 116/2013

Potsdam –  Am heutigen Freitag erinnert der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in der Gedenkstätte Sachsenhausen mit einer Gedenkveranstaltung und einer Kranzniederlegung an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma. An der Veranstaltung nehmen 36 Überlebende und deren Familienangehörige teil. Der Stellvertretende Ministerpräsident Dr. Helmuth Markov erinnert als Vertreter der brandenburgischen Landesregierung an den Völkermord an Sinti und Roma. In seiner Ansprache sagte er: „Wir gedenken heute all derer, die in Konzentrations- und Vernichtungslagern, in den Ghettos oder Gefängnissen starben. Wir gedenken all derer, die aus rassischen, politischen oder religiösen Gründen oder weil sie Juden, Sinti, Roma, Kommunisten oder Homosexuelle waren, umgebracht wurden. Wir gedenken all derer, die wegen Krankheit und Schwäche ihr Leben lassen mussten oder später an den erlittenen Torturen starben.

Wir erinnern hier – von Sachsenhausen aus – an die Frauen, Männer und Kinder, die in Konzentrationslagern wie Sachsenhausen, Ravensbrück, Bergen-Belsen, Buchenwald, Dachau und weitere verschleppt wurden. Wir erinnern an die Millionen von Opfern in den Vernichtungslagern von Auschwitz, Treblinka, Maidanek, Sobibor und anderer Orte. 

Der Völkermord an den europäischen Roma und Sinti in der Zeit des Nationalsozialismus bildet den schrecklichen Höhepunkt einer langen Geschichte von Diskriminierung und Verfolgung. (…)

Der Nationalsozialismus hat uns gelehrt, wie wichtig Toleranz, Solidarität und Menschlichkeit sind. Heute setzen wir uns ein für Freiheit, Gerechtigkeit und ein würdiges Leben für alle. – in Frieden, ohne religiösen Hass, ohne nationalen Hochmut und ohne politische Verblendung.

Unrecht und Gewalt, Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen nie wieder eine Chance bekommen.“ 

 

Terminhinweis:

Die Delegation der Überlebenden versammelt sich am 20. Dezember 2013 um 9.45 Uhr am „Turm A“ (Eingang des ehem. Häftlingslagers).  

Die Gedenkfeier beginnt um 10.15 Uhr am zentralen Gedenkort „Station Z“.

 

Begrüßung:

Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Ansprachen:

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma;

Dr. Helmuth Markov, Stellvertretender Ministerpräsident und Minister der Finanzen des Landes Brandenburg;

Felix Beyelenkow, Vertreter der Jüdischen Gemeinde Brandenburg.

Anschließend Kranzniederlegung am Mahnmal.

 

Download:

Abbinder

Ident-Nr
116/2013
Datum
20.12.2013