Finanzamt Pritzwalk soll Anfang 2009 geschlossen werden

Land reagiert auf Bevölkerungsentwicklung und Rückgang der Fallzahlen - Dezentrale Angebote sollen Bürgerservice in der Region gewährleisten

- Erschienen am 19.12.2007 - Pressemitteilung 72/2007

Potsdam – Das Finanzamt in Pritzwalk soll zum 1. Januar 2009 geschlossen werden. Dies teilte das Finanzministerium heute in Potsdam mit. Im Rahmen einer Organisationsreform werden die Finanzämter Kyritz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) und Pritzwalk (Landkreis Prignitz) dann am Standort Kyritz zusammengelegt. Das Finanzministerium hat die Landräte der beiden betroffenen Kreise sowie den Bürgermeister von Pritzwalk, Wolfgang Brockmann, jetzt entsprechend informiert. Das Ministerium beabsichtigt, ab 2009 in Pritzwalk eine ständig besetzte Service- und Informationsstelle (SIS) des  Finanzamts Kyritz einzurichten. Die SIS fungiert in jedem Finanzamt als erste Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger, bei der die häufigsten Angelegenheiten direkt und schnell erledigt werden können. Außerdem prüft das Finanzministerium als zusätzlichen Vor-Ort-Service die Einrichtung von regelmäßigen Finanzamtssprechstunden in Perleberg und Neuruppin. Diese dezentralen Angebote des Finanzamts Kyritz sollen ab 2009 dazu beitragen, den Bürgerservice zu gewährleisten und regional weiter auszubauen.

Derzeit gibt es in Brandenburg 16 Finanzämter. Das Finanzamt Pritzwalk ist mit rund 100 Beschäftigten das kleinste Finanzamt. Danach folgt Kyritz mit etwas über 150 Mitarbeitern. In beiden Ämtern wird sich die Mitarbeiterzahl durch Altersabgänge in den nächsten Jahren weiter verringern. Die Einwohnerzahl in den Kreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin ist in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gesunken. In der Prignitz ging die Einwohnerzahl von 98.200 im Jahr 1998 auf 87.200 im Jahr 2006 zurück. Prognosen sagen eine weiter rückläufige Entwicklung im Nordwesten Brandenburgs voraus. Der Bevölkerungsrückgang geht einher mit einer abnehmenden Zahl von Steuerfällen. Eine gewisse Mindestgröße ist für eine Behörde wie ein Finanzamt aus Gründen einer optimierten und spezialisierten Aufgabenerledigung und wegen der nötigen personalwirtschaftlichen Flexibilität erforderlich. Die Zusammenlegung der beiden Finanzämter am Standort Kyritz ist daher aus Sicht des Finanzministeriums organisatorisch und wirtschaftlich sinnvoll und notwendig. Wegen der Fusion verlieren keine Mitarbeiter der Ämter ihren Arbeitsplatz.

Rund 40 Prozent der Besucher kommen allein deshalb in das Finanzamt, um Unterlagen und Erklärungen abzugeben, Vordrucke abzuholen oder sich Freibeträge auf der Lohnsteuerkarte eintragen zu lassen. Dies wird in Zukunft auch bei der geplanten SIS in Pritzwalk möglich sein. Zudem nehmen elektronische Verfahren bei der Steuererklärung stetig zu, die elektronische Steuererklärung ist die Steuererklärung der Zukunft. Pro Arbeitstag kommen durchschnittlich 33 Besucher in das Finanzamt. Dies ergab eine kürzlich durchgeführte Besucheranalyse.

Im Gegensatz zu Kyritz, wo das Finanzamt auf einer landeseigenen Liegenschaft untergebracht ist, befindet sich das Finanzamt Pritzwalk auf einer angemieteten Liegenschaft. Dieser Mietvertrag läuft zum Jahresende 2008 aus. In der Struktur der brandenburgischen Finanzämter hatten sich zuletzt Anfang 2007 Veränderungen ergeben: Die Finanzämter Potsdam-Stadt und Potsdam-Land fusionierten zum neuen Finanzamt Potsdam. Die Aufgaben und Zuständigkeiten zwischen den Finanzämtern Potsdam und Brandenburg an der Havel wurden neu verteilt.

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Pressemitteilung: Finanzamt Pritzwalk soll Anfang 2009 geschlossen werden

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Ident-Nr
72/2007
Datum
19.12.2007