Öffentliche Hand und Wirtschaftsprüfer in Brandenburg zunehmend mit Unternehmensinsolvenzen konfrontiert
Finanzstaatssekretärin Trochowski würdigt Rolle der Wirtschaftsprüfer nach Finanz- und Wirtschaftskrise
- Erschienen am - PresemitteilungPotsdam – Auf die gestiegene Zahl von Unternehmensinsolvenzen infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und die daraus entstehenden Herausforderungen hat Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski heute auf dem Jahrestreffen 2010 der Wirtschaftsprüferkammer und des Instituts der Wirtschaftsprüfer hingewiesen. „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist sowohl bundesweit als auch in Brandenburg in Folge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise spürbar angestiegen. Waren es 2008 noch 710 Insolvenzen in Brandenburg, stieg deren Zahl 2009 auf 754 an“, betonte in ihrem Grußwort die Finanzstaatssekretärin, die als Ehrengast auf dem Jahrestreffen in Potsdam teilnahm.
Damit stellten Trochowski zufolge die Folgen der Wirtschaftskrise nicht nur die öffentliche Hand, sondern auch die Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer vor große Herausforderungen. Denn diese seien zunehmend mit Unternehmensinsolvenzen konfrontiert und vor die Aufgabe gestellt, Risikobewertungen vornehmen zu müssen. An die Adresse der Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer gerichtet sagte sie auf dem Jahrestreffen im Potsdamer Kutschstallensemble: „Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren haben Sie sich als Partner der märkischen Unternehmen bewährt, indem Sie den betroffenen Unternehmen bei der Abwendung oder Bewältigung von Insolvenzen Ihr spezielles Know-how der Risikoprognostizierung zur Verfügung stellten.“
Die Staatssekretärin dankte den Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfern für deren besonderes Engagement bei der Begrenzung der Folgen der Wirtschaftskrise in Brandenburg. Zugleich verlieh sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass notwendige Regulierungsmaßnahmen zur Eindämmung der oft hoch risikoreichen Finanzmarktspekulation durch die Bundesregierung sowie die Europäische Union verstärkt vorangetrieben werden. Das am 29. Mai 2009 in Kraft getretene Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz verfolge den Anspruch, die Aussagekraft des handelsrechtlichen Jahresabschlusses zu verbessern. Inwieweit dies in der Praxis umgesetzt werden kann, werde wesentlich auch von dem Engagement der Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer abhängen, betonte die Staatssekretärin.
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Hintergrund:
Im Jahr 2008 gab es bundesweit 29.291 Insolvenzen von Unternehmen. Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2009 auf 32.687 Fälle an. In Brandenburg nahm in diesem Zeitraum die Zahl von 710 auf 754 Unternehmensinsolvenzen zu.
Das Jahrestreffen findet heute Abend ab 19 Uhr im Historischen Kutschstallensemble in Potsdam statt.