100 Jahre „Brandenburger Haus“

Höchste „brandenburgische Auslandsvertretung“ feiert Jubiläum – Finanzminister Speer übermittelt Grüße von Ministerpräsident Matthias Platzeck

- Erschienen am 17.07.2009 - Presemitteilung 50/2009

Vent/Potsdam - Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des „Brandenburger Hauses" im Tiroler Ötztal hat Finanzminister Rainer Speer die Arbeit der Berliner Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) gewürdigt. „Das Brandenburger Haus hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Seit 100 Jahren bietet es Bergsteigern und Wanderern Schutz und Unterkunft. Seit Jahrzehnten sind die freiwilligen und ehrenamtlichen Arbeitseinsätze an der Hütte ein wesentlicher Teil des vorbildlichen Engagements der Berliner Sektion des Deutschen Alpenvereins", sagte Speer heute anlässlich des Beginns der Jubiläumsfeierlichkeiten in Vent/Tirol.

Speer nimmt im Auftrag von Ministerpräsident Matthias Platzeck an den Feierlichkeiten teil, von dem er herzliche Grüße übermittelte. Am Sonntag wird Speer die brandenburgische Landesfahne über der Hütte hissen. „Die hält immer nur ein Jahr", sagte Speer. „Wir kommen aber immer wieder gerne zu unserer Hütte, um sie zu erneuern." Am Montag wird in Feichten die Ausstellung „100 Jahre Brandenburger Haus" eröffnet.

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde auch das Wirken des Gletscherpfarrers Franz Senn (1831 - 1884) und des hervorragenden Bergführers Cyprian Granbichler (1835 - 1868) gewürdigt. Senn war Mitbegründer des Deutschen Alpenvereins. Gemeinsam mit Granbichler erkundete er das Gebiet für den Alpinismus und führte zahlreiche Erstbesteigungen in der Region durch. An den Gedenktafeln für die zwei Pioniere des alpinen Tourismus wurden heute Kränze niedergelegt.

Speer erinnerte in Vent auch an die Wende in der DDR vor 20 Jahren. „Dass die Brandenburger heute ihr Haus in den Alpen wieder besuchen und unterstützen

können, ist auch eine Folge der friedlichen Revolution". Der erste hochrangige politische Besucher aus dem Land Brandenburg war 1998 der damalige Ministerpräsident Manfred Stolpe. Schon damals war Speer mit dabei. 2002 und 2004 hisste er erneut den Roten Adler der Mark über dem Haus in den Alpen, im vergangenen Jahr nahm er an einem Arbeitseinsatz auf der Hütte teil.

Speer würdigte auch die intensiven Bemühungen des DAV zur kritischen Aufarbeitung seiner Geschichte vor 1945. In den deutschen Alpenvereinen hatten sich antisemitische Einstellungen schon vor der NS-Machtergreifung weitgehend durchgesetzt. Die Sektion „Mark Brandenburg" war schon seit ihrer Gründung 1899 antisemitisch eingestellt. Die Berliner Sektion des DAV hat sich mit dieser unrühmlichen Geschichte in mehreren gründlichen historischen Publikationen auseinandergesetzt. „Heute leistet der DAV eine vorbildliche Arbeit für Toleranz und gegenseitiges Verständnis", betonte Speer.

Das Brandenburger Haus gilt als die höchste „Brandenburger Auslandsvertretung" und ist zugleich die am höchsten gelegene Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins (3.277 Meter). Sie zählt zu den bestbewerteten Hütten im Alpenraum. Im vergangenen Jahr erhielt sie zudem das Umwelt-Gütesiegel des DAV.

Das Engagement des DAV wird vom Land Brandenburg finanziell gefördert. Er erhielt von 1997 bis 2008 rund 140.000 Euro aus Lottomitteln, für 2009 und 2010 sind 30.000 Euro vorgesehen. Das Land unterstützt damit das Engagement des DAV für einen sanften alpinen Tourismus, der im Einklang mit Natur und Umwelt steht.

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Pressemitteiung: 100 Jahre "Brandenburger Haus"

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Ident-Nr
50/2009
Datum
17.07.2009