Weitere 23 ehemalige Militärflächen in eine zivile Nutzung überführt

Finanzminister Christian Görke eröffnet Konversionssommer 2016 in Waldstadt Wünsdorf

- Erschienen am 16.06.2016 - Presemitteilung 33/2016

Waldstadt Wünsdorf/ Potsdam – Im Jahr 2015 hat das Land Brandenburg 23 weitere Flächen veräußert, die einst von der ehemaligen Westgruppe der sowjetischen Truppen (WGT) genutzt wurden. Die ehemaligen Militärareale mit einer Gesamtfläche von rund 98 Hektar gingen an private Investoren sowie an die beiden Stiftungen Brandenburgische Gedenkstätten und Naturlandschaften. Die Verkäufe brachten dem Land einen Erlös von rund 4,2 Millionen Euro. Diese neuen Zahlen hat heute der Finanzminister des Landes Brandenburg Christian Görke bei der Eröffnung des Konversionssommers 2016 mitgeteilt. Wie in den Vorjahren bietet die seit 1998 jährlich stattfindende Reihe bis zum Oktober dieses Jahres wieder Veranstaltungen zum Thema der Umwandlung ehemaliger Militärareale in zivil genutzte Flächen. Die Auftaktveranstaltung des Konversionssommers veranstaltete das „Forum für Konversion und Stadtentwicklung“ im Land Brandenburg gemeinsam mit der Brandenburgischen Boden Gesellschaft (BBG), die für das Land die ehemaligen WGT-Flächen vermarktet.

Von Jahr zu Jahr wird es nicht einfacher, Käufer für die verbleibenden, einst militärisch genutzten Flächen zu finden“, sagte Finanzminister Görke bei der Auftaktveranstaltung. „Es sind eben keine Filetstücke mehr, die noch auf eine neue Bestimmung warten. In der Regel sind es Flächen, die wegen ihrer hohen Belastung mit Munition und Schadstoffen besonders problematisch sind.“ Umso erfreulicher sei es, dass die BBG im vergangenen Jahr 23 weitere Flächen veräußern konnte. „Wichtiger als der Erlös ist für das Land, dass diese Flächen saniert werden, auf ihnen Wohnungen entstehen, Gewerbe angesiedelt wird oder sie künftig Naturschutzzwecken dienen – sie also sinnvoll zivil genutzt werden“, betonte Görke.

Bei den 23 im vergangenen Jahr veräußerten Flächen lag der Schwerpunkt auf dem Abschluss des Kaufvertrages zur ehemaligen Kaserne Schwanebecker Chaussee in Bernau. Nachdem in den vergangenen Jahren von den potentiellen Käufern beabsichtigte Nutzungskonzepte nicht umgesetzt werden konnten, gelang es, die rund 35 Hektar große Liegenschaft im vergangenen Jahr erfolgreich zu verkaufen. Der Käufer beabsichtigt, die vier Hauptgebäude für eine Wohn- und gegebenenfalls Gewerbenutzung zu entwickeln. Außerdem soll auf Basis eines durch den Käufer zu finanzierenden Bebauungsplanes kleinteiliger Wohnungsbau auf unbebauten Teilflächen entwickelt werden.

Neben der ehemaligen Kaserne in Bernau übertrug das Land eine Fläche von rund zwölf Hektar Größe im Bereich der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück an die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Außerdem kaufte die Stiftung Naturlandschaften zu Naturschutzzwecken eine rund 5,3 Hektar große Fläche des einstigen Truppenübungsplatzes Jüterbog-West und eine rund 19,2 Hektar große Liegenschaft des ehemaligen Tanklagers Jüterbog-Neuheim. Ein privater Investor erwarb eine 12,4 Hektar große Fläche der ehemaligen Radarstation Saalow (Gemeinde Am Mellensee, Landkreis Teltow-Fläming). Auf dem ehemaligen Flugplatz Rangsdorf konnten des Weiteren vier Baugrundstücke zur Errichtung von Einfamilienhäusern in Gesamtgröße von rund 0,3 Hektar verkauft werden. Eine gewerbliche Baufläche in Größe von circa 0,8 Hektar wurde in dem durch das Land Brandenburg selbst entwickelten Industriegebiet Oranienburg „Alter Flugplatz Süd/Wilhelminenhof“ veräußert.

Von den rund 100.000 Hektar Fläche, die Brandenburg 1994 als sogenannte WGT-Flächen vom Bund übernommen hat, wurden inzwischen über 90 Prozent in eine zivile Nutzung überführt. Insgesamt nahm das Land mit den Veräußerungen rund 300 Millionen Euro ein. Ausweislich des Wirtschaftsplanes 2016 wird die seit 1994 vorrangig durch Verkäufe erwirtschaftete Rücklage in diesem Jahr aufgebraucht sein. Um dennoch die Konversion weiter voranzutreiben, betonte Görke, werde man in den kommenden Jahren eigene Haushaltsmittel einsetzen.

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Hintergrund: Konversionssommer 2016

In diesem Jahr findet die Veranstaltungsreihe statt unter dem Motto „Konversion hilft weiter“. Die vom Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten initiierte und von FOKUS, dem "Forum für Konversion und Stadtentwicklung", fortgesetzte Veranstaltungsreihe Konversionssommer hat sich mit ihren zahlreichen Podiumsdiskussionen, Fachvorträgen, Workshops, Ausstellungen und Exkursionen als Impuls gebende Kommunikationsplattform profiliert. FOKUS ist ein kommunales Netzwerk und wurde 1997 gegründet. Zu ihm gehören brandenburgische Gemeinden und wissenschaftliche Institute. Im Anhang finden Sie ein Faltblatt mit dem Programm des Konversionssommers 2016.

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Ident-Nr
33/2016
Datum
16.06.2016