Richtfest für Erweiterungsbau des Finanzamtes Oranienburg
Erster großer Landesbau in Passivhausbauweise
- Erschienen am - PresemitteilungOranienburg – Eine architektonische Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft soll der neue Erweiterungsneubau des Finanzamtes Oranienburg sein, über dem heute die Richtkrone hochgezogen wurde. Mit dem Neubau am Heinrich-Grüber-Platz soll die Behörde künftig an einem Standort vereint werden. Darüber hinaus errichtet der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) mit dem Erweiterungsneubau des Finanzamtes Oranienburg erstmals ein großes Landesgebäude in Passivhausbauweise und nach den strengen Nachhaltigkeitskriterien des Bundes.
Für den Bauherren dankte Brandenburgs Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski beim Richtfest „allen, die mitgewirkt und dazu beigetragen haben, dass wir heute – knapp ein Jahr nach Baubeginn – den Rohbau für den Erweiterungsneubau des Finanzamtes Oranienburg fertig gestellt haben und das Richtfest feiern können“. Sie betonte, dass der Neubau nach den umfassenden Regeln des „Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen“ des Bundes geplant, gebaut und bewertet und damit zukunftssicher gestaltet werde. Damit übernehme der Bauherr Verantwortung für künftige Generationen und hinterlasse modernste, nachhaltige Architektur an einem historisch sensiblen Gebäudeensemble.
Die Finanzstaatssekretärin hob hervor, dass das denkmalgeschützte Areal eine große Herausforderung für Architekten und Planer dargestellt habe. Angrenzend an die Gedenkstätte Sachsenhausen nutzt das Oranienburger Finanzamt bereits das sogenannte „T-Gebäude“. Hier war während des Nazi-Terrors die zentrale SS-Verwaltungs- und Führungsbehörde für alle Konzentrationslager untergebracht. Mit konzeptioneller Architektur haben sich die ausführenden Architekten, die Arbeitsgemeinschaft De Zwarte Hond (Köln/Rotterdam) und Wiewiorra Hopp Schwark Architekten (Berlin), dieser Aufgabe gestellt und ein Gebäude entworfen, das die Vergangenheit des Ortes bewusst mache und gleichzeitig der Rolle der heutigen Nutzung nachhaltig gerecht werde. Trochowski sagte: „Der konkrete Gebrauch und Nutzungsanlass von T-Gebäude und Neubau als Finanzamt, soll nach meiner Überzeugung immer in einem maßvollen Verhältnis zur Bedeutung der Gedenkstätte stehen und im besten Fall zu einer Entprofanisierung beitragen. Die Nutzung als Finanzamt, als einer demokratisch verfassten und wirkenden Behörde in der Jetzt-Zeit, soll sich allerdings als Kontrapunkt auch deutlich vernehmen lassen.“ Die Fassade des zweigeschossigen Gebäudes ist in ihrer Höhe dreigeteilt. Er gibt keine gerade Fassadenführung. Die drei Gebäudeteile sind so positioniert, dass sie die Linienführung der Gesamtanlage brechen.
„Wir sind uns jedenfalls der Verpflichtung unseres Handelns bewusst und nehmen diese nicht zuletzt auch mit diesem Ergänzungsneubau neu an“, betonte Trochowski in ihrer Rede. Die Staatssekretärin ermunterte insbesondere die 357 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Finanzamtes, diese Chance für ein neues Miteinander konstruktiv zu nutzen.
Bislang arbeiten die Beschäftigten des Finanzamtes Oranienburg außer in Gebäuden am Heinrich-Grüber-Platz an drei weiteren Standorten im Stadtgebiet. Für letztere bedeutet die Errichtung des Neubaus, dass voraussichtlich zur Jahresmitte 2017 möglichst alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Standort vereint arbeiten werden.
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Hintergrund:
Eckdaten – Erweiterungsbau Finanzamt Oranienburg:
Bauherr: BLB im Auftrag des Landes Brandenburg
Architekten: Planungsgemeinschaft DeZwarteHond (Köln); Wiewiorra Hopp Schwark Architekten (Berlin)
Nutzung: Büros und Archiv für das Finanzamt Oranienburg
Ort: Oranienburg, Heinrich-Grüber-Platz
Maße: ca. 70 Meter Länge, 25 Meter Breite (breiteste Stelle)
Nettogrundfläche: ca. 2.600 Quadratmeter
Nutzfläche: ca. 2.000 Quadratmeter
Bauzeit: Herbst 2015 – bis Ende zweites Quartal 2017
Investitionsvolumen: 8,8 Millionen Euro
- Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen www.blb.brandenburg.de
Bild-Nachweis: ARGE DeZwarteHond | wiewiorra hopp schwark architekten