Transparenz und Begrenzung von Dispozinsen gefordert
Brandenburgs Finanzminister Christian Görke besuchte heute die Rathenower Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB). Nach einem Arbeitsgespräch mit VZB-Geschäftsführer Dr. Christian Rumpke bekräftigten beide Gesprächspartner die Forderung nach Transparenz und Begrenzung von Dispozinsen
- Erschienen am - Presemitteilung„Eine gesetzliche Regelung zur Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen ist überfällig. Auch nach der jüngsten Senkung des Leitzinses der EZB auf 0,05 Prozent verlangen viele Geldinstitute nach wie vor horrende Zinsen für Dispo- und Überziehungskredite. Damit muss endlich Schluss sein“, so Minister Görke.
Bereits im Mai dieses Jahres hatten sich die Verbraucherschutzminister der Länder darauf verständig, dass der Bund eine gesetzliche Regelung zur Deckelung der Dispo- und Überziehungszinsen erarbeiten soll, falls die Banken nicht innerhalb der nächsten sechs Monate eine flächendeckende Korrektur der Zinssätze für Dispokredite und geduldete Überziehungen vornehmen.
„Davon ist leider noch nichts zu spüren, so dass eine gesetzliche Regelung unausweichlich ist“, so Minister Görke.
Vorstellbar wäre eine Begrenzung des Dispozins auf höchstens fünf Prozentpunkte über dem aktuellen Basiszinssatz, den die Bundesbank halbjährlich veröffentlicht und der gegenwärtig bei minus 0,73 Prozent liegt. So würde die Dispozinsgrenze derzeit bei 4,27 Prozent liegen und nicht bei durchschnittlich noch immer rund 10 Prozent, so Görke.
Aus Sicht der Verbraucherzentrale ist mehr Transparenz bei den Dispositionszinsen notwendig. „Wir fordern von den Geldinstituten eine deutlich erkennbare Ausweisung der Höhe des Dispozins. Diese Angabe darf nicht im Kleingedruckten untergehen“, so VZB-Geschäftsführer Rumpke. Des Weiteren plädiert der Verbraucherschützer für klare Anpassungsmechanismen beim Dispozins. „Jeder Kontoinhaber sollte wissen, in welchem Rahmen die Bank den Dispozins erhöhen darf und ggf. senken muss“, so Rumpke.
„Bank-Kunden, die aufgrund finanzieller Engpässe auf Dispokredite angewiesen sind, müssen besser informiert und geschützt werden“, so Görke und Dr. Rumpke übereinstimmend.