Erfolgreiche Kampfmittelräumung auf Stiftungsflächen in der Tangersdorfer Heide

- Erschienen am 10.04.2013 - Presemitteilung 29/2013

Potsdam/Templin – Im Naturschutzgebiet „Kleine Schorfheide“ sind nunmehr rund 117 Hektar erfolgreich von Kampfmitteln beräumt. Dies gaben heute Finanzminister Dr. Helmuth Markov und Hubertus Meckelmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die die Flächen vom Land erworben hatte, in Potsdam bekannt. Die im Auftrag des Landes Brandenburg tätige Brandenburgische Boden Gesellschaft (BBG) hat damit eine größere Fläche als ursprünglich eingeschätzt von Kampfmitteln befreit.

Der Minister der Finanzen des Landes Brandenburg Dr. Helmuth Markov kommentierte die erfolgreich abgeschlossene Kampfmittelräumung als „Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit der anliegenden Ortschaften. Insbesondere die Ortslage Annenwalde ist nunmehr bei eventuell auftretenden Bränden durch den breiten beräumten Streifen, von dessen nördlichem Rand aus die Waldbrandbekämpfung erfolgen kann, besser geschützt“. Die ordnungsbehördliche Sperrung könne nun für den entmunitionierten Teil der Fläche aufgehoben werden.

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, der Naturpark Uckermärkische Seen sowie die Städte Templin und Lychen begrüßen den erfolgreichen Abschluss der Kampfmittelräumarbeiten. Im Rahmen eines Konzeptes zum Waldbrandschutz wurden die zu beräumenden Flächen gemeinsam abgestimmt und die Arbeiten begleitet. „Die Anlage eines Waldbrandschutzstreifens wird nun fortgeführt und das abgestimmte Waldbrandschutzkonzept damit voraussichtlich bis Mitte 2014 fertig gestellt“, sagte Hubertus Meckelmann.

Das 653 Hektar große Gebiet, das die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg im Naturschutzgebiet „Kleine Schorfheide“ bereits 2011 mit finanzieller Förderung durch den WWF Deutschland erworben hatte, ist ein naturschutzfachlich besonders wertvolles Areal. Es liegt im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Tangersdorfer Heide. Seit 1992 fand keine militärische Nutzung mehr statt und der Weg wurde frei für eine friedliche Entwicklung des Gebietes, auf dem sich ein Mosaik wertvoller Lebensräume für Tiere und Pflanzen entwickeln konnte. Mit Verbindung zu größeren Naturflächen weiterer Eigentümer ergibt sich ein geschütztes Gesamtareal, das in seiner Größe und Unzerschnittenheit ein seltenes Kleinod in der fast flächendeckend genutzten Kulturlandschaft der Region ist. Eine der naturschutzfachlichen Besonderheiten ist die hohe Aktivität von Biberfamilien. Im Bereich der Miltenrinne schufen die Tiere eine rund 150 Hektar große Wasser- und Moorlandschaft. Der Kauf der Flächen durch private Naturschutzorganisationen wie die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (siehe Kasten) trägt zur Minimierung von Nutzungskonflikten bei.

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg gibt der Natur auf größtmöglicher Fläche Raum für Wildnisentwicklung. Wichtiges Ziel ist es auch, die Schönheit und Bedeutung von Wildnis für Menschen erlebbar zu machen. Die Tangersdorfer Fläche war bereits vor dem Erwerb mit einem Weg erschlossen, eine Infotafel am Wegeeingang Annenwalde soll künftig über die Zielsetzung der Stiftung und den Wegeverlauf informieren.

Stiftung Naturlandschaften Brandenburg

Im Mai 2000 wurde die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg vom Land Brandenburg, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Umweltstiftung WWF Deutschland, dem Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung und einer Privatperson gegründet. Ihr Ziel ist es, Wildnisentwicklung auf ihren Flächen zu ermöglichen und diese den Menschen näher zu bringen.

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg besitzt und verwaltet auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen Jüterbog, Heidehof, Lieberose und Tangersdorf Flächen im Umfang von rund 12.700 Hektar.

Weitere Informationen unter www.stiftung-nlb.de

Download:

Abbinder

Ident-Nr
29/2013
Datum
10.04.2013