Aus Auslastungs- wurden Kapazitätsprobleme

Fachhochschule für Finanzen feiert 20. Gründungsjubiläum

- Erschienen am 08.09.2011 - Presemitteilung 84/2011

Potsdam/Königs Wusterhausen – Zum 20. Jubiläum der Gründung der Fachhochschule für Finanzen in Königs Wusterhausen hat die Staatssekretärin im Brandenburger Finanzministerium, Daniela Trochowski, in ihrer Festrede das heutige Renommee der Einrichtung hervorgehoben, aber auch an die schwierigen Phasen in der Geschichte der Einrichtung erinnert. „Besonders kritisch waren die Jahre 1997 bis 2000. Hier gab es Studiengänge mit teilweise nur 18 Studierenden. Es stand die Existenz der gesamten Ausbildungsstandortes in Frage“, blickte Finanzstaatssekretärin Trochowski in ihrer Festrede in Königs Wusterhausen zurück. Heute würden dagegen 220 Studierende an der Einrichtung ausgebildet und diese habe über die Landesgrenzen Brandenburgs hinaus einen hervorragenden Ruf, so Trochowski. Dafür spreche vor allem, dass im Rahmen von Ausbildungskooperationen auch die Länder Sachsen-Anhalt und Berlin ihre Nachwuchskräfte in Königs Wusterhausen ausbilden ließen. „Ohne Zweifel ist das Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen und damit auch die Fachhochschule für Finanzen eine moderne Bildungseinrichtung. Die technische Ausstattung ist auf höchstem Niveau und ermöglicht einen Unterricht auf der Höhe der Zeit“, unterstrich die Finanzstaatssekretärin.

Im Jahre 1991 gründete das Land Brandenburg auf der zehn Hektar großen Liegenschaft eines ehemaligen Schülerinternats der DDR die Fachhochschule für Finanzen, die Landesfinanzschule und das Fortbildungszentrum der Finanzverwaltung in Königs Wusterhausen. In den zwei Jahrzehnten seit der Gründung absolvierten an der Fachhochschule für Finanzen insgesamt rund 2.000 Steuerbeamtinnen und -beamte des gehobenen Dienstes ihr Studium mit Erfolg. Nach stark gesunkenen Studierendenzahlen zwischen 1997 und dem Jahr 2000 stieg die Zahl der Studierenden wieder. Nachdem seit 1999 sich Sachsen-Anhalt entschied, seine Beamtenanwärter des gehobenen Steuerverwaltungsdienstes an der Fachhochschule für Finanzen ausbilden zu lassen, folgten weitere Kooperationspartner. Seit dem Jahr 2002 absolvieren auch die angehenden Diplom-Finanzwirtinnen und Diplom-Finanzwirte aus Berlin den theoretischen Teil ihrer Ausbildung in Königs Wusterhausen. Und seit 2010 werden auch Anwärterinnen und Anwärter des Bundeszentralamtes für Steuern an der Fachhochschule für Finanzen ausgebildet.

Der Standort um die Fachhochschule für Finanzen erfuhr außerdem durch die Bündelung von Brandenburger Einrichtungen der Landesverwaltung einen weiteren Bedeutungszuwachs. So beschloss die damalige Landesregierung 2004, die Justizakademie von ihrem Standort in Kolpin sowie die Landesakademie für öffentliche Verwaltung aus Neu Fahrland nach Königs Wusterhausen zu verlagern. Damit entstand aus dem ursprünglichen „Bildungszentrum der Finanzverwaltung“ in Folge des Zuzugs der weiteren Einrichtungen im Jahr 2008 das „Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen“. In den gesamten Standort wurden vom Jahr 2006 bis 2011 insgesamt rund 27 Millionen Euro investiert.

Während die Fachhochschule zwischenzeitlich wenig ausgelastet war, unterstrich Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski, dass die Einrichtung heute vor anderen Aufgaben steht. „Ein „blühender“ Standort schafft neue Herausforderungen. Bestand vor einigen Jahren noch die Befürchtung, nicht genug Auszubildende zu bekommen, so steht die heutige Direktorin der Fachhochschule Jutta Oppermann vor der Herausforderung, alle Studenten adäquat unterbringen zu können“, so die Staatssekretärin angesichts der Tatsache, dass die heute über 400 Unterkünfte auf dem Gelände an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

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Hintergrund:

Seit 1991 bestehen in Königs Wusterhausen die Fachhochschule für Finanzen, die Landesfinanzschule und das Fortbildungszentrum. Das ursprüngliche „Bildungszentrum der Finanzverwaltung“ erhielt mit dem Zuzug von Bildungseinrichtungen des Innen- und Justizressorts im Jahr 2008 den neuen Namen „Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen“. Die Fachhochschule für Finanzen verlassen die Studierenden mit dem Abschluss Diplom-Finanzwirtin beziehungsweise Diplom-Finanzwirt. In der Landesfinanzschule findet die Ausbildung zum mittleren Steuerverwaltungsdienst statt, die die Absolventen bei erfolgreichem Verlauf als Finanzwirtin oder Finanzwirt abschließen. Die Absolventen beider Einrichtungen werden später in den Finanzämtern eingesetzt. Durch Kooperationsvereinbarungen mit den Ländern Berlin und Sachsen-Anhalt werden in der Brandenburger Landesfinanzschule und in der Fachhochschule für Finanzen auch die Anwärter dieser Länder ausgebildet. Seit dem vergangenen Jahr absolvieren zusätzlich Finanzanwärter des Bundeszentralamtes für Steuern ihre Ausbildung an der Landesfinanzschule in Königs Wusterhausen.

 

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Presseinformation: Aus Auslastungs- wurden Kapazitätsprobleme

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Ident-Nr
84/2011
Datum
08.09.2011