ILB-Förderung sorgt für Investitionen von über 2,1 Milliarden Euro

Förderbank steigerte 2015 Fördervolumen deutlich: 1,45 Milliarden Euro für Brandenburg

- Erschienen am 05.02.2016 - Presemitteilung 10/2016

Potsdam. Die Brandenburger Förderbank ILB hat 2015 ihr Fördergeschäft gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf ein Volumen von 1,45 Milliarden Euro deutlich erhöht. Mit den Geldern werden insgesamt 4.309 Vorhaben in den vier Förderbereichen Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur und Wohnungsbau unterstützt. Insgesamt schloss die ILB das Geschäftsjahr 2015 mit einem Bilanzvolumen von 13,7 Milliarden Euro ab. Der Jahresüberschuss lag wie im Vorjahr bei 11,4 Millionen Euro.

Der ILB-Verwaltungsratsvorsitzende, Brandenburgs Finanzminister Christian Görke sagte zur Jahresbilanz: „Die ILB leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur robusten Entwicklung der Brandenburger Wirtschaft, zum Ausbau von Verkehrswegen und Gewerbegebieten sowie dem Wohnungsbau im Land. Die ILB zählt heute zu den großen Förderbanken bundesweit, ihr Jahresergebnis kann sich erneut sehen lassen. Im Jahr 2015 hat die Förderbank es darüber hinaus nicht nur geschafft, die auslaufende EU-Programmperiode erfolgreich abzuschließen, sondern hat zugleich die ersten bis 2020 geltenden Förderprogramme ohne Unterbrechung des Geldflusses an den Start gebracht. Das zeigt, die noch stärkere Konzentration des Fördergeschäftes bei der ILB im Rahmen der EU-Regional-, -Landwirtschafts-, und -Sozialfonds war die richtige Entscheidung."

Tillmann Stenger, Vorsitzender des Vorstandes der Förderbank ILB, erklärte: „2015 war ein sehr gutes Förderjahr für Brandenburg. Unsere Förderzusagen werden insgesamt zu Investitionen in Höhe von gut 2,1 Milliarden Euro führen. Insbesondere der Förderbereich Infrastruktur hat mit einem um 17 Prozent höheren Investitionsvolumen gegenüber 2014 enorm von den Angeboten der ILB profitiert. In der neuen EU-Programmperiode haben wir bereits 27 Programme an den Start bringen können."

Die ILB-Produkte hatten mit einem Zusagevolumen von 983 Millionen Euro einen erwartungsgemäß hohen Anteil von 68 Prozent am Gesamtergebnis. Der Anteil der Geschäftsbesorgung am Fördergeschäft betrug insgesamt 471 Millionen Euro, was einem erwarteten Rückgang von rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

„Ursache für den Rückgang des Anteils der Geschäftsbesorgung ist der Umstand, dass 2015 noch nicht alle Förderprogramme der neuen Förderperiode gestartet sind. Dies konnte jedoch durch die hohe Nachfrage an unseren ILB-Produkten kompensiert werden, deren Zusagevolumen um 33 Prozent über dem Niveau des Vorjahres lag. Mit diesen Produkten können wir flexibel auf den Fördermittelbedarf in Brandenburg reagieren und zusätzliche Angebote zu Landes-, Bundes- und EU-Mitteln schaffen“, so Stenger.

Das handelsrechtliche Ergebnis*

  Kennzahl

2015

2014

Bilanzvolumen

13,7 Mrd. Euro

13,6 Mrd. Euro

Zins- und Provisionsergebnis

98,6 Mio. Euro

93,6 Mio. Euro

Verwaltungsaufwand

56,8 Mio. Euro

48,8 Mio. Euro

Ergebnis nach Risikovorsorge

48,4 Mio. Euro

48,4 Mio. Euro

Jahresüberschuss

11,4 Mio. Euro

11,4 Mio. Euro

Mitarbeiter (Stand 31.12.)

550

534

*) 2015: vorläufige Angaben

Das Ergebnis der Bank lag 2015 auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Die Bilanzsumme erhöhte sich leicht auf 13,7 Milliarden Euro. Das Zins- und Provisionsergebnis erhöhte sich trotz anhaltender Niedrigzinsphase um 5 Millionen Euro gegenüber 2014. Der Mehrertrag basiert überwiegend auf der Übernahme neuer Aufgaben im Rahmen der Geschäftsbesorgung. Das Ergebnis nach Risikovorsorge lag mit 48,4 Millionen Euro auf dem bereits hohen Vorjahresniveau. Ein wesentlicher Treiber dafür war der Umstand, dass geplante Ansätze für Wertberichtigungen auf Kundenanforderungen nicht in Anspruch genommen werden mussten.

Angesichts der positiven Entwicklung hob Stenger hervor: „Durch das gute Ergebnis ist es uns möglich, den Aufbau der Eigenmittel weiter voranzutreiben. Wie bereits im vergangenen Jahr werden wir den ILB-Förderfonds erneut mit 7,5 Millionen Euro dotieren, um unsere in 2015 sehr gut nachgefragten Brandenburg-Kredite weiterhin einschränkungsfrei anbieten zu können.“

Das Ergebnis im Fördergeschäft

Geschäftsfeld

Zusagen 2015

Fördervolumen 2015

Zusagen 2014

Fördervolumen 2014

Wirtschaft

1.185

494 Mio. Euro

1.653

633 Mio. Euro

Arbeit

1.421

92 Mio. Euro

3.228

53 Mio. Euro

Infrastruktur

390

429 Mio. Euro

463

389 Mio. Euro

Wohnungsbau

1.313

440 Mio. Euro

1.194

195 Mio. Euro

Gesamt

4.309

1.455 Mio. Euro

6.538

1.271 Mio. Euro

Das Fördergeschäft der ILB umfasst die Durchführung von Förderprogrammen als Geschäftsbesorgerin für das Land Brandenburg und das Angebot von ILB-Produkten in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur und Wohnungsbau.

Im Förderfeld Wirtschaft lagen sowohl die Anzahl der Zusagen als auch das Zusagevolumen erwartungsgemäß unter dem Niveau des Vorjahres. Dies ist zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass 2014 durch die vergünstigten Konditionen des wichtigsten Wirtschaftsförderprogramms, die "Gemeinschaftsaufgabe GRW-G", ein sehr gutes Jahr für die Brandenburger Wirtschaftsförderung war und hier Vorzieheffekte zu spüren waren. Hinzu kommt, dass in der neuen GRW-G-Richtlinie mit Zusagen erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 gestartet werden konnte und seither insbesondere KMU in der Förderung fokussiert werden. Dadurch hat sich das Volumen zwar verkleinert (140 Millionen Euro in 2015 gegenüber 203 Millionen Euro in 2014), die Stückzahl blieb jedoch bei 85 Prozent des Vorjahres (175 in 2015 gegenüber 207 in 2014).

Im Förderfeld Arbeit wurde 2015 die alte Programmperiode mit den letzten 112 Zusagen formal abgeschlossen. In den ersten 17 Programmen der aktuellen Förderperiode konnten bereits 92 Millionen Euro für über 1.300 Vorhaben zugesagt werden; nahezu das Doppelte des ursprünglichen Planwertes. Knapp 700 Zusagen entfielen erwartungsgemäß auf die Weiterbildungsrichtlinie. Die höchsten Fördervolumina wurden in Programmen im Bereich Qualifizierung und Coaching bei Existenzgründungen sowie Integrationsbegleitung vergeben.

Im Förderfeld Infrastruktur konnten die Vorjahreswerte mit einem Zusagevolumen von rund 429 Millionen Euro für 390 Vorhaben um 10 Prozent übertroffen werden. Besonders volumenstark fielen die "Kommunalfinanzierung", das "Kommunalinvestitionsgesetz" sowie die "Infrastrukturfinanzierung" und die "Sozialfinanzierung" aus. Knapp 64 Prozent des Zusagevolumens im Förderbereich Infrastruktur entfielen auf ILB-Produkte, was die wichtige Rolle der ILB als Partner der Kommunen unterstreicht.

Das gute Ergebnis im Förderfeld Wohnungsbau war geprägt durch einen Anstieg im KfW-Durchleitungsgeschäft sowie durch Umfinanzierungen von Förderdarlehen zur nachhaltigen Sicherung des bestehenden Zinsniveaus. Dies ermöglicht den brandenburgischen Wohnungsunternehmen eine langfristige Investitionsfähigkeit für dringend erforderliche Neubaumaßnahmen.

Ausblick 2016

Das Jahr 2016 steht für die ILB im Zeichen der Starts weiterer neuer Produkte im Rahmen der Geschäftsbesorgung für das Land. Insgesamt ist ein bankweites Neuzusagevolumen von 1,2 Milliarden Euro geplant. Hervorzuheben ist die Intensivierung der wirtschaftsbezogenen Förderung mit dem Start neuer Programme wie beispielsweise RENplus. Informationsreihen, beispielsweise zu den Förderangeboten für Wirtschaft und Arbeit oder zum Thema Wirtschaftsschutz, werden die Einführung neuer Produkte begleiten. Ende des Jahres, einen verzögerungsfreien Baufortschritt vorausgesetzt, wird die ILB dann ihre neue Zentrale an der Babelsberger Straße in Potsdam beziehen.

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Ident-Nr
10/2016
Datum
05.02.2016